Fyre Festival goes NFT: Insel soll nach Event-Disaster zur Krypto-Gemeinde werden

Great Exuma, die Insel, auf der 2017 das als Luxusevent geplante Fyre Festival in einem Desaster endete, soll zur Enklave für Kryptomillionäre werden. (Foto: Shutterstock.com / Brookgardener)
Die Insel Great Exuma auf den Bahamas hat einiges mitgemacht mit dem 2017 als elitäres Musikfestival geplanten und letztlich grandios gescheiterten Fyre Festival. Jetzt soll die Insel Heimat eines neuen Geschäftsmodells werden – das allerdings nicht weniger zweifelhaft scheint.
Das Unternehmen Agia International hat angekündigt, dass es „60 ultraluxuriöse Pavillions und Villen“ auf Great Exuma Island verkaufen werde und damit „die einzige Gemeinde sein wird, die streng über NFT verkauft wird.“
Eine Insel als NFT-geschützte Gemeinschaft
Preislich sollen die Häuser zwischen einer und fünf Millionen US-Dollar liegen. In einer exklusiven „Zulassungsliste“ können sich Interessenten für einen NFT-Wert von 10.000 Dollar registrieren.
„Dies ist das erste Mal, dass eine gesamte Immobilienentwicklung ausschließlich auf der Blockchain zum Verkauf steht“, wird Matthew Salnick, Blockchain-Entwickler von Agia, in einer Mitteilung des Unternehmens zitiert. „Es gab noch nie eine zu 100 Prozent tokenisierte Gemeinschaft im Resort-Stil“.
„Wir haben diese Immobilie gekauft, weil wir ihre Zukunft sahen, nicht ihre Vergangenheit“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Demzufolge soll das neue Business 150 Arbeitsplätze während des Bauprozesses und 125 längerfristige Arbeitsplätze im Gastgewerbe schaffen.
Wie der Prozess über NFT en detail funktionieren soll, liegt noch völlig im Dunklen. „Obwohl die Entwickler die vage Behauptung machen, dass ihr System ‚leicht rückverfolgbares Eigentum‘ und ‚schnelleren Kauf-Verkauf über Grenzen hinweg‘ bietet, ist der NFT-Handel notorisch voller Betrügereien und Hacks – was passiert, wenn sich jemand in Ihre Brieftasche hackt und, äh, Ihre Luxusvilla stiehlt?“, heißt es auch in einer Einschätzung des Portals Futurism.
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Es ist demnach anzunehmen, dass potenzielle Käufer neben dem Zugang zu einer bahamaischen Residenz auch Zugang zu seinem ausgeklügelten Offshore-Bankensystem haben werden. Zu dieser Annahme passt auch die Aussage des Premierministers der Bahamas: Philip E. Davis gab bereits im April 2022 allen Kryptooperationen grünes Licht für die Einrichtung eines Businesses. „Wenn Sie in der Welt der Kryptowährung Ihre Möglichkeiten sehen“, hatte Davis bei der Crypto Bahamas Conference verkündet, „dann haben die Bahamas einen Platz für Sie.“