Gamer-in-Residence: Wie Switch-Zocken Kindern im Krankenhaus helfen soll

Gamer muntert Kinder im Krankenhaus auf. (Bild: Glasgow Children‘s Hospital Charity)
Ein längerer Aufenthalt in einem Krankenhaus ist für Kinder wahrscheinlich vor allem beängstigend, einsam, langweilig und auf Dauer zermürbend. Keine guten Voraussetzungen für eine schnelle Heilung.
Job als Gamer im Kinderkrankenhaus
Im schottischen Glasgow hat ein Kinderkrankenhaus jetzt eine spendenfinanzierte Stelle für eine:n Gamer:in eingerichtet. Die Jobbeschreibung: den ganzen Tag über mit den Kindern zocken.
Freilich hat der 26-jährige Spielefan Steven Mair, erster „Gamer-in-Residence“ in dem Krankenhaus, noch andere Aufgaben. Er plant etwa Veranstaltungen zum Thema Gaming, sammelt Spendengelder und verwaltet den Einsatz von Freiwilligen, die ebenfalls als Mitspieler:innen in das Kinderkrankenhaus kommen wollen.
Nintendo Switch und weitere Konsolen
Als Hauptgerät dient Mair eine Nintendo Switch, mit der er sich täglich zu den interessierten Kindern aufmacht, um mit ihnen zu spielen. Allerdings kommt dabei natürlich nicht jedes der über 500 Kinder, die dort täglich behandelt werden an die Reihe.
Mittlerweile hat das Krankenhaus von Spendengeldern weitere Konsolen gekauft oder gespendet bekommen und stellt sie auf einem eigens optimierten Gaming-Wagen bereit. Hier können die Kinder eigenständig spielen, wie Mair dem Spiegel erzählt hat.
Ablenkung in schwierigen Situationen
Die Rückmeldungen sind durchwegs positiv. Während die Kinder abgelenkt sind und Spaß haben, können sich auch die Eltern einmal für eine Stunde oder mehr entspannen, weil sie wissen, dass ihre Kinder in guten Händen sind.
Mair selbst berichtet etwa davon, dass das Videospielen einen jungen Patienten während eines Plasmaaustausches von dieser Prozedur abgelenkt habe. Die Mutter eines an einer Blutkrankheit leidenden siebenjährigen Jungen bemerkt jedes Mal einen „sofortigen Energieschub“, wenn Mair zum Spielen vorbeikommt.
Positive Wirkung von Gaming – laut Studien
Studien unterstreichen die positive Wirkung von Gaming in Krankenhäusern. So verringere das Spielen die Angst und könne sogar dazu beitragen, Schmerzen zu lindern.
Insgesamt 100.000 britische Pfund an Spenden hat die Wohltätigkeitsorganisation Glasgow Children‘s Hospital Charity im Jahr 2023 an Spenden generiert. Davon konnten Geräte und Spiele gekauft, sowie die „Gamer-in-Residence“-Stelle finanziert werden. Gesichert ist diese einmal bis Ende 2025.
Die beliebtesten Games bei den Kindern
Und was spielen die jungen Patient:innen jetzt besonders gern? Laut Mair sei Minecraft am beliebtesten. Fußballfans würden vor allem EA Sports FC (früher: Fifa) spielen. Darüber hinaus sei Mario Kart ein „absoluter Renner“.