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Gamescom-Besuch: Habeck mit Botschaft, die Gamer nicht erfreuen dürfte

Ob apokalyptische Survival-Kämpfe, Fantasy-Rollenspiele oder Strategieabenteuer: Das virtuelle Angebot der Gamescom ist groß und bunt. Die Kreativität der Branche beeindruckte auch einen Bundespolitiker aus Berlin. Geschenke verteilte der aber nicht.

Quelle: dpa
2 Min.
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Wirtschaftsminister Robert Habeck. (Foto: dpa)

Am ersten Publikumstag der weltgrößten Computerspielemesse Gamescom sind am Donnerstag Zehntausende Fans in die Kölner Messehallen geströmt. Unter ihnen waren viele bunt gekleidete Cosplayer, die als Feen, Weltraumkrieger oder Monster auftraten und somit Figuren aus ihren Lieblingsspielen verkörperten. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) trat hingegen als Anzugträger auf. Bei einem Messerundgang sprach er mit heimischen Entwicklern. Am Mittwoch hatte die Messe für das Fachpublikum begonnen.

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Die globale Branche für Computer- und Videospiele wächst seit Jahren, die Corona-Jahre verliehen ihr einen zusätzlichen Schub. Einheimische Entwickler und Produzenten spielen aber eher eine Nebenrolle, nur vier Prozent des Umsatzes mit Spielen und Hardware in Deutschland landen in ihren Kassen. Damit dieser Anteil steigt, gibt es ein recht junges Förderprogramm des Bundes. In diesem Jahr umfasste es 70 Millionen Euro, 2024 sollen es laut Vorschlag des Wirtschaftsministeriums 48,7 Millionen Euro sein.

Aus Sicht des Branchenverbandes Game ist das viel zu wenig – er warnt davor, dass das Wachstum abgebremst wird und die deutschen Firmen mit ihren insgesamt 12.000 Beschäftigten im globalen Wettbewerb ins Hintertreffen geraten könnten. 125 Millionen Euro seien nötig, um die Nachfrage zu decken.

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Habeck schlägt staatliche Hilfen vor

Habeck erteilte der Forderung nach einer Aufstockung jedoch eine Absage. Er würde zwar gern mehr Geld bereitstellen, könne dies aber nicht, sagte der Minister. „Alle müssen sparen, der Finanzminister zwingt alle, jetzt überall […] weniger Geld auszugeben.“ Er schlug vor, die Nutzung anderer Hilfen zu prüfen, etwa staatliche Garantieformen beim Crowdfunding oder die Vermittlung von Risikokapital-Geldgebern.

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Die Nachfrage nach Games-Förderung ist so groß, dass der diesjährige Fördertopf schon im Mai leer war. Danach verhängte das Ministerium einen Antragsstopp. Da die 48,7 Millionen Euro für 2024 wohl nur zur Deckung von Ansprüchen bereits bewilligter Förderungen ausreichen, sind vermutlich bis Anfang 2025 keine neuen Anträge möglich.

Bei dem Messerundgang überreichte Habeck Förderbescheide an Firmen, die ihre Anträge früh genug eingereicht hatten. Darunter war der „Anno 1800“-Entwickler Ubisoft, der 5,6 Millionen Euro bekommt.

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Die Haltung Habecks zum Fördertopf des Bundes war eine Enttäuschung für die deutsche Games-Branche. Positiv für die Firmen war aber, dass er sich für Steuererleichterungen einsetzen will. Allerdings ist hierfür nicht Habecks Ressort, sondern das Bundesfinanzministerium von Christian Lindner (FDP) zuständig.

Der Branchenverband Game wollte seine Hoffnung auf mehr Fördergeld noch nicht aufgeben. Es sei deutlich geworden, dass es für eine Erhöhung auf 125 Millionen Euro ab 2024 „auf die Unterstützung der gesamten Ampelkoalition in der Regierung und im Deutschen Bundestag ankommen wird“, sagte Verbandsgeschäftsführer Felix Falk. Im Herbst berät der Bundestag über den Haushalt – die Volksvertretung könnte das Förderbudget anheben. Allerdings haben sich hierzu Vertreter der Ampelfraktionen bisher nur zurückhaltend geäußert.

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Kommentare (24)

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Specht

Kurz gesagt, unsere Politiker halten diesen Wirtschaftszweig fü rnicht wichtig genug, um weiterhin Förderungen zu zu geben.

David Schmidt

Warum ein Ubisoft 5,6 Millionen € Kapital braucht, ist mir schleierhaft.

Maggi

Das habe ich mir auch gedacht..warum Ubisoft eine Förderung braucht…

SF

„Das ist Neuland“ ist wohl eines der bekanntesten Fortschrittsverweigerungssprüche der Politik.

Mark Hausmann

Habe ich auch gedacht

Mario Wittkge

Hilfe, der Kinderbuchauthor, sollte besser mal verstehn, was Insolvenzen sind und nicht jedem vorschreiben, wie er zu leben hat. Vollpfosten

Will

Er hat doch gesagt, er würde gerne. Da steht „Der Finanzminister zwingt alle zum Sparen“. Und wer ist der aktuelle Finanzminister?

Lars E.

sorry, aber man mit Steuergeldern Läden wie Ubisoft oder am besten noch EA unterstützt können sie das ruhig kürzen. die Verlangen für teilweise schlechte Entwicklungen oder noch nicht ausgereiften Spielen 60-70 Euro. die sollen lieber kleinere Studios unterstützen, die noch kreative Ideen haben.

Anon

1. Als ob Kinderbuchautor etwas schlechtes sei
2. Versteht da jemand wohl Politik nicht

Commn

von Amokläufern zu relevanten Wirtschaftszweigen. Gollum hat verdeutlicht was deutsche Politik vom gaming nach 20 Jahren vom gaming versteht.

Sascha

Immer noch unverständlich für mich wie man ernsthaft so eine Regierung wählen konnte. Das schlimme ist, dass das erst der Anfang ist. Das müssen wir noch mindestens bis 2026 ertragen.

Philip

Es ist traurig wenn großfirmen Millionen kriegen um das selbe Spiel jedes Jahr neu raus zu bringen und indieentwickler müssen sehen wo sie bleiben. Seit wann spendet man den reichen Geld? Anno 1800 bekam 5.6 Mio? Wofür? Dafür dass sie mit den Vorgängern schon Millionen verdient haben? Schlecht gewirtschaftet einfach

Lars E.

sorry, aber man mit Steuergeldern Läden wie Ubisoft oder am besten noch EA unterstützt können sie das ruhig kürzen. die Verlangen für teilweise schlechte Entwicklungen oder noch nicht ausgereiften Spielen 60-70 Euro. die sollen lieber kleinere Studios unterstützen, die noch kreative Ideen haben.

Hollunder

ein wachsender Markt, bei dem der Staat Geld verdienen kann, darf natürlich nicht sein… was für eine unfähige Führungsriege

No Money

Ich frage mich, ob unsere Bundesregierung etwas von der antizyklischen Fiskalpolitik gehört hat. In guten Zeiten wird von der Regierung mehr eingenommen und weniger ausgegeben, während es jetzt genau umgedreht sein sollte. Jetzt sollten die Einnahmen richtig verwendet werden.

Ach – ich vergaß: die sind ja alle extrem korrupt und die Kohle wird lieber unter sich verteilt :)

Ubisoft kriegt eine Förderung, was eine Verschwendung von Geld.

Martin Bubenheimer

Ach ja, jetzt ist natürlich der Herr Finanzminister schuld. Der grüne Herr Minister würde natürlich gerne noch mehr Steuern einsammeln und umverteilen. Armselig. Schlimm genug, dass es überhaupt Steuergelder für Computerspiele gibt. Wenn die Deutschen nicht kreativ genug sind, um gefragte Spiele zu entwickeln, sollen sie“s halt sein lassen.

PakToh

Wann hat Lindner ein Kinderbuch geschrieben? – Oder bist du nur unfähig den Artikel zu verstehen?

Tobias

Die kleinen Entwicklerbuden mit Potenzial hatten leider nicht die nötigen Mittel für Hosentaschentransaktionen, um berücksichtigt zu werden. Gewisse Auflagen täten dem ganzen sicher gut. Mag vielleicht eine sehr gewagte These sein, aber vielleicht brauchen Unternehmen mit Milliardenumsätzen ja gar keine Förderung.
Gut, vielleicht auch doch. Die derzeitigen Mittel reichen bei vielen Branchenriesen leider nicht einmal aus, um ein fertiges Produkt auf den Markt zu bringen.
Jetzt hab ich doch etwas Mitleid. Ich nehme alles zurück!

XLupinX

Alle sollen sparen, aber unsere Obrigkeit erhöht sich jedes Jahr ihre Diäten und steckt sich Inflationsgeld zu, aber der kleine Deutsche bekommt keinen Inflationsausgleich. Warum sollten unsere Politiker den in eine aufstrebende Pranche investieren, dann fehlt doch Geld für die Diäten und die Flüge mit den Bundeswehrmaschinen.

Andreas

Es muss ja keiner Förderhilfe beanteagen, wenn er nicht will. Wenn dir die Steuersenkung nicht gefällt, kannst du die Differenz ja spenden.

Michael

wieder mal ein schöner Beweis dass Lindner keine Ahnung davon hat wie ein Staat funktioniert.
Staat gibt Subventionen in eine zukunftsorientierte Technologie
die Firmen können neue Leute einstellen
neue Leute müssen Steuern bezahlen kaufen in der lokalen Wirtschaft ein ergo weniger Arbeitslose mehr Steuern.

was Lindner möchte
vermögende müssen weniger Steuern zahlen .. einfach so
mehr Geld im Ausland, keine Investitionen, kein Geld in lokale Wirtschaft

total logisch

Feige

Finde es richtig klasse, dass ein miliarden schweres Unternehmen. Welches nicht mal aus Deutschland kommt gefördert wird. Richtig seltsam, dass dann kein Geld mehr da ist und keiner Bock hat Spiele zu entwickeln in Deutschland.

Die Politik ist wirklich krass auf den Kopf gefallen.

Capone

Aha. Beteiligt ihr euch jetzt auch an dem Schmutz werfen gegen Habeck wie Springer Presse und Co.? Hauptsache eine reißerische Überschrift, in der sein Name fällt, nur um dann weiter unten im Text klarzustellen, dass die Fördergelder nicht an Habeck, sondern nun mal an unserem Finanzminister Lindner und der FDP scheitern! Schon spannend, auf welches Niveau man sich hier mittlerweile für ein paar Klicks begibt.

David

Kann ruhig ganz weg die Förderung, die geht eh nur an große Firmen wie Ubisoft oder an völlig Innovationslose Studios die vor 20 Jahren mal nen Hit wie Gothic hatten. Andere Müllspiele wie der Polizei Simulator werden auch gefördert, kein Wunder dass keine guten Spiele aus Deutschland kommen.

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