
240 Satelliten sollen am Ende die „Geely Future Mobility Constellation“ bilden. (Grafik: Geespace)
Der chinesische Autokonzern Geely hat am Mittwoch neun Test-Satelliten in eine erdnahe Umlaufbahn (LEO) aussetzen lassen, berichtet Reuters. Sie sollen den Beginn für ein weltumspannendes Netzwerks bilden, das Elektroautos „echtes“ autonomes Fahren ermöglicht. Bis zum Jahr 2025 sollen 63 weitere Satelliten mit der Bezeichnung GeeSat-1 denselben Weg nehmen. Letztendlich plant Geely, die „Geely Future Mobility Constellation“ mit 240 Exemplaren zu betreiben.
Geely gründete Geespace für Raumfahrtdienstleistungen
Die Geely-Holding, die unter anderem die Automarken Geely, Volvo, Polestar und Lotus betreibt, hat 2018 „Geespace“ ins Leben gerufen. Das Unternehmen baut die modularen Navigationssatelliten selbst und lässt sie durch die chinesische Regierung in den Orbit schießen. So war es eine Rakete des Typs Langer Marsch 2C, der die Fracht vom Weltraumbahnhof Xichang in die Umlaufbahn brachte. Der erste Versuch schlug im Dezember letzten Jahres fehl.
Die Satelliten sollen autonome Fahrzeuge zentimetergenau orten können. Die Kombination aus präziser Punktpositionierung und Echtzeit-Kinematik (PPP-RTK) bildet die Grundlage für die ersten kommerziellen Aktivitäten des Unternehmens in diesem Sektor. Diese Fähigkeiten stellt Geespace auch in den Dienst der Umwelt. So sollen die Satelliten im Rahmen des „Blue Guardian“-Programmes die Wasserqualität des Meeres überwachen und Müll verfolgen. Zudem gehören auch Kommunikationsdienste zum Aufgabenspektrum des Netzwerks. Über die Satelliten sollen Geely-Fahrzeuge miteinander (V2V) und mit Infrastruktureinrichtungen (V2I) kommunizieren können.
Nachhaltige Satelliten mit 5 Jahren Laufzeit
Zunächst will Geespace jedoch die Fernüberwachung von Gütertransporten anbieten. Parallel sollen in der 2020 eigens errichteten Satelliten-Fabrik Erdtrabanten für andere Unternehmen hergestellt und wahlweise auch betrieben werden. Der Produktionsstandort in Taizhou habe eine Kapazität von 500 Satelliten pro Jahr, schreibt Geespace. In der Pressemitteilung steht zudem, die Satelliten seien nachhaltig entwickelt worden. Zudem verglühten sie nach fünf Jahren Betriebsdauer rückstandfrei.