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Gegen zu laute Fahrzeuge: Französische Städte stellen Schallradare mit automatischer Ticketerstellung auf

Raser:innen, die zu viel Lärm machen, müssen sich in Frankreich nun besonders vorsehen. Eine neue Radarfalle, die es auf die Lärmsünder:innen abgesehen hat, wurde nun in acht Städten, darunter auch Paris, installiert.

Von Hannah Klaiber
2 Min.
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Raser:innen sind auch auf deutschen Straßen ein großes Problem. (Foto: Shutterstock/r.classen)

Großstädte sind laut, und diese Lärmbelästigung hat oft viel damit zu tun, dass Menschen rund um die Uhr extrem laute Autos fahren. Eine Reihe von französischen Städten will nun gegen Lärmsünder:innen vorgehen: Eine neue Radarfalle kommt neuerdings in Paris, Nizza, Toulouse, Rueil-Malmaison und dem Chevreuse-Tal in den Yvelines zum Einsatz.

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Die „Medusa“, wie sie dank ihrer außergewöhnlichen Form heißt, soll Motorrad- und Autofahrer:innen, die mit getunten Fahrzeugen unterwegs sind, zur Kasse bitten.

Hoch oben an der Straße postiert, wird die „Medusa“, die ihren Namen fünf Mikrofonarmen verdankt, in wenigen Monaten mit der Jagd auf ihre Beute beginnen. Sie soll lärmende Motoren aufspüren und ist dafür mit einer 360-Grad-Kamera ausgestattet. Sie sei außerdem in der Lage, Umgebungsgeräusche zehnmal pro Sekunde zu scannen und bestimmten Fahrzeugtypen zuzuordnen.

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Im Fokus des Lärmproblems in Frankreich stehen aber nicht nur die großen Städte, sondern auch bei Motorradfahrer:innen beliebte Ausflugsregionen.

Prototyp bereits erfolgreich getestet

Der Prototyp des Lärmradars wurde von Bruitparif, dem Lärmschutzverband in Ile-de-France, entwickelt. Er wurde bereits vor zwei Jahren in Saint-Forget im Département Yvelines an der „Straße der 17 Kurven“ installiert, die unter Motorradfahrer:innen sehr populär ist. Im Juni wurde die Radarfalle in Nantes getestet. Aufgrund der vielversprechenden Ergebnisse wird das Experiment nun auf weitere Städte ausgeweitet.

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Ab November werden daher im 20. und 17. Arrondissement von Paris für einen Zeitraum von drei Monaten Blitzer installiert. Sie sollen die Geräusche aufnehmen, ohne sie zu verbalisieren. Ziel sei zunächst, „zu sehen, ob die Geräte den technischen Anforderungen genügen und ob sie die Störenfriede zielgenau identifizieren können“, erklärt die Direktorin des Lärmschutzverbands Bruitparif, Fanny Mietlicki, gegenüber Lepoint.fr.

Ein Sensor, der den Ursprung des Lärms erkennen kann

Der Sensor soll nicht nur in der Lage sein, den Umgebungsschallpegel in Dezibel zu messen, sondern vor allem auch die Geräuschquelle zu erkennen. Um die Lärmsünder:innen zu bestrafen, werde das Radargerät mit einer Kamera und einem Kennzeichenlesegerät gekoppelt, was das Identifizieren der Halter:innen ermöglichen soll. In der Zwischenzeit „wird per Dekret eine maximale Dezibelschwelle festgelegt, ab welcher Höhe es angebracht ist, einen Fahrer zu sanktionieren, der zu viel Lärm macht“, präzisierte Fanny Mietlicki.

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Für jedes kürzlich erworbene motorisierte Zweiradmodell ist bereits ein maximal zulässiger Geräuschpegel in Dezibel im Fahrzeugschein aufgeführt. Die neue Radarfalle soll manipulierte Motorräder oder Autos aufspüren, deren Auspuff zum Beispiel illegal getunt wurde.

Die Höhe des Bußgeldes soll sich nach dem verursachten Schaden und dem aufgezeichneten Lärmpegel richten. Sollten sich die Radarfallen in der Praxis bewähren, müssten sie jedoch erst zugelassen werden, ehe sie auf den Markt kommen. „Wahrscheinlich wird ein landesweiter Einsatz des Lärmradars erst ab 2023 möglich“, so Mietlicki.

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