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Gendern: Nur 5 Dax-40 tun es konsequent, eines hingegen gar nicht

Wer konsequent gendert, verwendet die genderneutrale Rechtschreibung in Fließtexten, aber auch bei Stellenanzeigen und Jobtiteln – also überall. Das tun im neuen Dax-40 nicht viele.

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Das Sternchen soll Sprache inklusiver und gendergerechter gestalten. (Foto: FrankHH/Shutterstock)

Eine umfangreiche Studie der Agentur Coco New Media aus München zeigt, dass das sogenannte Gendern in den Unternehmen des wichtigsten deutschen Börsenindex in durchaus unterschiedlichem Maße stattfindet. Lediglich bei BASF, Delivery Hero, Deutsche Bank, Deutsche Post und Linde wird konsequent gegendert. Bei der Münchner Rückversicherung Munich Re hingegen wird überhaupt nicht, also konsequent nicht gegendert.

So unterschiedlich gendern die Dax-Unternehmen

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Unternehmen, die bereits seit Jahrzehnten existieren und Tausende von Texten im Umlauf haben, tun sich nachvollziehbarerweise schwer damit, auf eine genderneutrale Rechtschreibung umzustellen. Wer das generell vorhat, weist an geeigneter Stelle darauf hin. So geht etwa die Deutsche Telekom vor, die am Ende jeder Webseite in einem kleinen Textblock erklärt, dass sie alle Geschlechter ansprechen möchte und deshalb aktiv dabei ist, ihre Texte anzupassen.

Der kleinste gemeinsame Nenner und schon aus rein rechtlichen Gründen nahezu flächendeckend im Einsatz ist die Angabe des Zusatzes m/w/d (männlich/weiblich/divers) bei Stellenausschreibungen. Das ist seit dem 1. Januar 2019 Vorschrift und wird nach der Coco-Studie auch im Dax-40 von 95 Prozent aller Unternehmen so umgesetzt. Schon bei den Job-Bezeichnungen wird der Konsens dünner. Hier gendern nur noch 17,5 Prozent korrekt.

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24 von 40 Unternehmen im Börsenindex gendern bereits in ihren Website-Texten – was einem Anteil von 57,5 Prozent entspricht. Diese 57,5 Prozent gendern immer noch nicht vollständig und überall. Der Wille ist aber offenbar da. Wer sich für die 40 Einzelergebnisse interessiert, sollte sich die Gender-Studie bei Coco New Media im Detail anschauen.

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19 Kommentare
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Sascha

Ich finde das es irgendwo reicht, wenn ich schon sehe das Anglizismen „gegendert“ werden (User:innen) frage ich mich was das soll.

Aber wenn ich lese Kund:innen fühle ich mich als Mann und meine Frau als Frau ausgeschlossen, denn ich bin KundE und meine Frau ist mehr als Doppelpunkt-Innen! Gendern schafft das Gegenteil von dem was es will: Es diskriminiert durch exkludieren.

Antworten
Dieter Petereit

Du siehst das nicht abstrakt genug. Der Doppelpunkt ist der Platzhalter. Bei dir nimmt er die Form des e an, dann bist du Kunde.

Antworten
Sascha

Das ist doch Quatsch, dann sind also die damit nichts anfangen können oder sich diskriminiert fühlen „zu doof“ weil sie nicht abstrakt genug denken? Das selbe kann man der anderen Seite vorwerfen, weil sie beim generischen Maskulin nicht abstrakt genug denken.

Ich denke das sollte nicht die Intention vom Gendern sein diese nun so zu exkludieren. Es spaltet mehr als es eint, aber das hat halt explizit statt implizit halt so an sich…

Dieter Petereit

Von „doof“ kann keine Rede sein. Und ich behaupte auch nicht, dass du nicht abstrakt genug denken kannst, sondern nur, dass du es in diesem Zusammenhang vermutlich nicht tust. Wenn man es tut, ergibt alles einen Sinn. Gefallen muss es einem aber auch dann noch nicht ;-)

Thomas Müh

Ich habe Deutsch als Muttersprache, daher ist alles was auf innen endet ein Frau.
Ob man davor grunzt oder jodelt ist egal.
Geldern mit * ist Diskriminierung pur.

Dieter Petereit

Habe kurz einen Finnen gefragt. Der besteht darauf, ein Mann zu sein.

Rationalist

„Der Doppelpunkt ist der Platzhalter. Bei dir nimmt er die Form des e an, dann bist du Kunde.“

Das ist doch Humbug. Danach käme „Kundeinnen“ heraus. Nach deiner Argumentation wäre „Kund:“ die korrekte Genderform. Dann kann sich wirklich „jed:“ aussuchen, was „er/sie/:“ statt des Doppelpunktes verwenden möchte.

Dieter Petereit

Genau. Jetzt hast du es verstanden ;-) Aber weil es ja auch das weibliche Geschlecht gibt, hängen wir noch innen dran, damit das nicht über den Platzhalter laufen musst – reine Wertschätzung.

Sascha

Merkst du selber das deine Argumentation anfängt zu hinken, wenn du jetzt sagst mit Innen das weibliche Geschlecht wert geschätzt wird und deshalb nicht über den Platzhalter abgebildet werden muss?

Also die männliche Form ist im Platzhalter, weibliche Form nur erreicht über eine Trennung mit : und alle anderen Formen durch den Platzhalter abgebildet? Ist DAS das Ziel? Dann ist es erstklassig Diskriminierend und verkomplizierend und sollte nicht unterstützt werden.

Dieter Petereit

Ich habe gar keine Argumentation, respektive keinen Standpunkt dazu. Ich schreibe nur hin, wie ich das alles verstehe, nicht, was ich davon halte.

Peter Grandt

„So wäre etwa Studierende statt Studenten oder im Beispiel unserer Fahrer*innen Fahrende ebenfalls korrekt gegendert.“
Aber die Fahrenden sind nicht zwingend die Fahrer, liebe Mensch*:Innen.

Antworten
Wolfgang Bogner

Ich muss hier Sascha eindeutig zustimmen. Ich empfinde es als diskriminierend und vor allem menschenunwürdig als Kund:innen angesprochen zu werden. So eine Firma ist bei mir definitiv raus!

Antworten
Dieter Petereit

Na, dann überprüf mal ganz schnell, welche Firma aus dem Dax-40 da bei dir dann „definitiv raus“ sein müsste. Glaube kaum, dass du das durchhältst.

Antworten
Wolfgang Bogner

Das geht schon, zumal ich eh eher ausländische Firmen präferiere. Im (europäischen) Ausland macht man da nicht so einen Aufriss. Da ist man entspannter!

Co Eike

„Denn so können sich Personen, die sich einem der 58 sozialen Geschlechter zuordnen – sich etwa als Genderqueer, Gender variabel, Nicht-binär, Transgender, Pangender, XY-Frau, Butch, Femme, Drag, Transvestit oder Cross-Gender definieren – über diesen Platzhalter im Wort wiederfinden.“

Welchen Anteil haben Menschen, die sich als eins der 58 sozialen Geschlechter bezeichnen, überhaupt an der Gesellschaft?

Weshalb läßt sich die Mehrheit von einer Minderheit diktieren?

Zu meiner Zeit gab es nur zwei Geschlechter. Was ist ein „soziales“ Geschlecht, und weshalb sind diese so wichtig?

Ich wünsche mir, daß dieser ganze Quatsch endlich beendet wird und die Sprache zur Normalität zurückfindet.

Wie abgewirtschaftet hat eine Gesellschaft, die das klassische Mann-Frau-Prinzip in Frage stellt?

Antworten
Stefan

Prozentual gesehen? Keine Relevanz, aber wer wieder am lautesten rumschreien kann, dem wird die Führung übergeben.

Finde es nur „toll“ das t3n jetzt auch auf diesen Zug aufspringt und schön spaltet

Antworten
Alewtina

Ich bin eine Frau und arbeite als Business Analyst. Für mich ist diese Stellenbezeichnung so wie sie ist geschlechtsneutral, weil sie aus zwei englischen Wörtern besteht und es im Englischen keine besonderen Endungen für Männer oder Frauen oder diverse gibt. Daher ärgert es mich, wenn man zu mir Business Analystin sagt. Warum muss man bei einer geschlechtsneutralen Rolle betonen, dass sie von einer Frau ausgeübt wird? Ich mache die gleiche Arbeit, wie alle anderen und liefere auch die gleiche Qualität! Aus meiner Sicht steht Gendern im Widerspruch zur Gleichberechtigung!

Antworten
Tscharli

Für mich ist dieses ganze rumgegendere nichts anderes als eine Umschreibung der Aussage: „Ich sch… auf eure Sprache und ihre Regeln!“

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Ihr seid allesamt Spalter mit dieser Sprachverhunzung
Ihr seid mitschuldig an der Zwietracht, die in der Gesellschaft gesät wurde.
Ihr erntet, was ihr pflanzt, jede*:-r Einzelne*_-:innen.
Nur an alle anderen: die Obrigkeit will euch mit diesen sinnfreien Themen ablenken, lasst das nicht zu.

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