Gen Z: Viele Ansprüche, kaum Arbeitsmoral? So geht die Zusammenarbeit

Kommunikation zwischen den Generationen. (Bild: fizkes / shutterstock)
Viele Ansprüche, aber kaum Arbeitsmoral: Das sind die wesentlichen Vorurteile, mit denen sich die Gen Z durch Babyboomer oder selbst Millennials konfrontiert sieht. Kriterien wie Sinnhaftigkeit, Flexibilität und Technologie-Einsatz sind für die zwischen 1997 und 2012 Geborenen in besonderem Maße Hygienefaktoren, kein Nice to have. Verstärkt werden sie noch durch den allgemeinen Trend zu immer mehr digitaler Kommunikation und digitalem Lifestyle, der einigen älteren Semestern Kopfzerbrechen bereitet. Den jungen Kolleg:innen geht es umgekehrt ähnlich: Einige Gepflogenheiten der „Old Economy“, wie etwa die Siez-Kultur, sind ihnen schlichtweg fremd.
Unwissen schürt Unsicherheit
Daraus resultieren Unverständnis und Unsicherheit – Gift für jede Unternehmenskultur, gerade in einer immer stärker vernetzten und undurchsichtiger werdenden Welt, in der es ein einendes Band braucht, um die Herausforderungen gemeinsam zu lösen. Um gar nicht erst eine Generationenlücke aufkommen zu lassen, hilft der respektvolle Austausch, das ehrliche Interesse am Gegenüber. Organisationen müssen es schaffen, genau das durch entsprechende Formate zu fördern. Nur wie?
Gegenseitiges Verständnis entsteht, wenn alle ihre jeweiligen Bedürfnisse und Bedenken äußern können. Das ist die Grundlage aller Kommunikation. Und damit auch der Kollaboration. Denn Kollaboration ist Kommunikation.
Nur dann, wenn allen im Unternehmen klar ist, wer, wann, wo, wie und mit wem am besten kommuniziert, kann darauf aufbauend effizient und erfolgreich zusammengearbeitet werden. Das ist gar keine spezielle Frage zwischen verschiedenen Generationen, sondern eine generelle. Jede soziale Gruppe beruht auf diesem Prinzip.
Das Miteinander manifestieren, Regeln regeln lassen
Wer in seiner Organisation also noch keine Regeln zur Kommunikation aufgestellt hat, sollte das spätestens jetzt tun! So kann etwa eine Art Manifest entwickelt werden, das das Miteinander regelt. Dabei hilft zum Beispiel eine Kollaborationsmatrix, die die idealen Wege für asynchrone und synchrone Kommunikation verdeutlicht und zeigt, ob man eine Nachricht eher getippt übermittelt oder doch besser zum Hörer greift.
Dabei gilt: je emotionaler das Thema, desto synchroner der Kanal. Das Teilen von Sachinformationen und Updates funktioniert sehr effizient über digitale, asynchrone Tools wie Slack oder Teams; Kennenlerntermine, wichtige Entscheidungsmeetings oder richtungsweisende Personalgespräche dagegen sollten persönlich, am besten gar vor Ort, und nicht am Bildschirm geführt werden.
Gewusst wie: Tools mit Sinn und Verstand nutzen
Die Generation Z ist die erste, die mit Technologie als ständigem Begleiter ihres Lebens aufgewachsen ist. Das Smartphone ist omnipräsent und für junge Menschen das Zentrum ihrer Kommunikationsaktivitäten – und sogar der Arbeit. Entsprechend wird der Einsatz von digitalen Tools im Unternehmenskontext auch erwartet. Das birgt Reibungspotenzial mit älteren Kolleg:innen, die andere Kommunikationswege gewohnt sind und denen ein Umstieg vielleicht schwerfällt – einfach weil Gewohnheiten schwer zu ändern sind, wie uns schon einfache Küchenpsychologie verheißt.
Damit an der Stelle nun keine Lücke entsteht, muss bei der Auswahl der Tools darauf geachtet werden, dass sie den Bedürfnissen der verschiedenen Generationen gerecht werden. Nutzt ein Unternehmen nur E-Mails, wird die Generation Z – die kurzweilige Kommunikation „in real time“ via Tiktok und Co. gewohnt ist – nur schwer zu begeistern sein. Mit Tools wie M365, Google Suite, Haiilo oder Slack aber kann der perfekte Mix aus asynchroner und synchroner Kommunikation gefunden werden.
Gleichzeitig leistet auch das gute alte Telefon noch immer seinen Dienst. „Mal eben durchklingeln“, das ist oft der effizientere, weil schnellere und weniger für Missverständnisse anfällige Weg. Selbst das Büro darf als Tool definiert werden, was allen Generationen gefallen dürfte: Auch wenn die Gen Z Arbeit nicht mehr so sehr wie die Babyboomer an einem bestimmten Arbeitsplatz verortet, sondern flexibel darüber entscheiden möchte, bleiben Begegnungen im Büro als Social Happening wichtig. Auch das lässt sich mit der Kollaborationsmatrix aufschlüsseln und entsprechende Formate können etabliert werden.
Voneinander lernen, miteinander wachsen
Sobald der Zweck der jeweiligen Kommunikationswege klar definiert ist und sich auf gemeinsame Tools verständigt wurde, braucht es spezielle Event-Formate, um sie mit Leben zu füllen. Mit Blick auf eine mögliche Generationenlücke lohnt es sich, Anlässe zur gegenseitigen Schulung zu schaffen. Denkbar sind Tandem-Modelle, bei denen sich junge und erfahrene Kolleg:innen im Rahmen von regelmäßigen Check-ins und gegenseitigen Coachings auf Augenhöhe begegnen. So profitieren die Mitarbeitenden der Gen Z von einem Telefontraining durch ältere Kolleg:innen ebenso, wie umgekehrt Sessions zur Nutzung von Tools wie Slack oder Teams sinnvoll sind.
Bei Teamevents live vor Ort darf dann auch der Spaß natürlich nicht zu kurz kommen. Mittels Gamification, also spielerischen Elementen wie dem Sammeln von Punkten, Abzeichen oder Ähnlichem, wird das Lernen noch ansprechender und interaktiver. Das eigene wie auch das gemeinsame Wachstum ist dann direkt messbar.
Für die Arbeit in Projekten gilt – das dürfte im Jahr 2023 allen klar sein –, dass Diversität zu besseren Ergebnissen führt, auch Altersdiversität. Teams, die sich aus Mitarbeitenden unterschiedlichen Alters und mit unterschiedlichen Erfahrungen zusammensetzen, können produktiver sein als Teams, die nur aus Mitarbeitenden gleichen Alters bestehen. Schließlich sorgen mehr Perspektiven dafür, einem Problem mit möglichst vielen Hypothesen zur Lösung zu begegnen. Altersdiverse Teams sind dann auch besser in der Lage, ein breiteres Spektrum von Kunden und Auftraggebenden zu verstehen und zu bedienen, bessere Entscheidungen zu treffen und kreative Lösungen für komplexe Probleme zu finden.
So trägt eine Altersmischung in Summe dazu bei, ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich die Mitarbeiter wertgeschätzt und respektiert fühlen, was zu einer höheren Arbeitszufriedenheit, mehr Engagement und einer stärkeren Bindung an das Unternehmen führt. Grundlage dafür ist – und das kann gar nicht oft genug betont werden – eine Kultur der offenen und transparenten Kommunikation zwischen den Generationen. Sie ermutigt, Ideen und Feedback auszutauschen, und sich einander die Instrumente und die Unterstützung zur Verfügung zu stellen, die für eine effiziente Zusammenarbeit benötigt werden. Also, mind the gap!
Was sind denn die Quellen dieser ganzen Behauptungen? Ich höre von diesen Vorurteilen immer wieder und lese regelmäßig davon. Was sind aber die tatsächlichen Zahlen, Studien, Quellen?
Ich kann aus meinem Alltag davon so gar nichts bestätigen. Ich sehe nur überall digitale Arbeitsweisen, remote statt Büro, Slack und Messenger statt Emails und die jungen sind kaum digitaler als die älteren.
Ich will aber nicht dumm sterben und sehe gern ausserhalb meiner Bubble aber dann fundiert mit Quellen bitte.