Anzeige
Anzeige
MIT Technology Review News

Diese Entwicklung macht Laubbläser endlich leiser – um 94 Prozent

Laubbläser müssen nicht so laut sein, wie sie sind. Das haben vier Studierende der Johns Hopkins University nachgewiesen. Bald soll der von ihnen entwickelte Schalldämpfer in Serie gehen.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Das Team, das den leisen Laubbläser entwickelt hat (von links nach rechts): Michael Chacon, Madison Morrison, Andrew Palacio, and Leen Alfaoury.(Bild: Will Kirk / Johns Hopkins University)

In einem vom Hersteller Stanley Black & Decker gesponserten Projekt untersuchten zwei Studenten und zwei Studentinnen, wie genau der nervige Sound von Laubbläsern entsteht. Als Forschungsobjekt diente ihnen ein batteriebetriebenes Gerät der Marke DeWalt, die zu Black & Decker gehört. „Der Sound eines Laubbläsers ist kompliziert und enthält viele verschiedenen Frequenzen“, sagt Team-Mitglied Andrew Palacio. Ein elektrischer Antrieb eliminiert zwar das Knattern des Verbrennungsmotors, doch was an Luftgeräuschen übrigbleibt, kann immer noch ziemlich auf die Nerven gehen.

Anzeige
Anzeige

Um die Geräusche zu dämpfen, experimentierte das Team mit 40 verschiedenen 3D-gedruckten Kunststoff-Aufsätzen. Sie werden an der Mündung des Luftstutzen angebracht, ähnlich wie die Schalldämpfer einer Schusswaffe. Die Version, die sich schließlich durchsetzte, verwirbelt einen Teil der ausgestoßenen Luft und überlagert damit Hauptstrom, wodurch sich die Schallwellen teilweise gegenseitig ausgleichen. „Ein Teil der Luft kommt unverändert heraus, ein Teil wird verschoben“, erklärt Teammitglied Leen Alfaoury. „Die Kombination dieser beiden Luftströme macht den Laubbläser weniger laut.“ Die Leistung werde davon nicht beeinträchtigt.

Dämpfung der besonders schrillen und nervigen Frequenzen

Auf diese Weise konnte das vierköpfige Team laut Pressemeldung der Johns Hopkins University den gesamten Lärm um 2 Dezibel senken. Das entspreche einer empfundenen Minderung um 37 Prozent. Noch stärker falle die Dämpfung der besonders schrillen und nervigen Frequenzen aus, nämlich um 12 Dezibel (minus 94 Prozent). „Das ist der Unterschied zwischen einem hohen Pfeifen und etwas, was man für Windgeräusche halten könnte“, sagt Teammitglied Madison Morrison. „Das Geräusch klingt nun tiefer und nicht mehr so kreischend.“

Anzeige
Anzeige

Black & Decker bat die Studierenden, neben der Variante für den 3D-Druck auch eine Version für den massentauglichen Spritzguss zu entwickeln. „Das war der Moment, als mir klar wurde: Oh, das wird wahrscheinlich wirklich eines Tages in den Läden landen“, sagte Palacio gegenüber dem Magazin Fortune. Die Patentierung läuft, innerhalb von zwei Jahren will Black & Decker das Produkt auf den Markt bringen. Ob als nachträglich anzubringendes Zubehörteil oder gleich in die Luftstutzen neuer Geräte integriert, ist noch offen. „Black & Decker untersucht alle Optionen“, sagt Jill Rosen, Pressesprecherin der Johns Hopkins University. „Aber es glaubt, dass es am effektivsten ist, wenn es direkt in das Design eines neuen Laubbläsers integriert wird.“ Die Studierenden glauben, ihre Lösung auch auf andere Geräte wie Staubsauger und Haarföhne übertragen zu können.

Hierzulande gibt es keine Lärmgrenze für Laubbläser oder -sauger. Die EU-Kommission plant aber, eine solche einzuführen. Bis dahin gelten die üblichen Ruhezeiten. Auf der sicheren Seite ist, wer ganz auf solche Geräte verzichtet: Sie verursachen nicht nur Lärm, sondern schädigen laut BUND auch auf vielfältige andere Weise die Umwelt.

Anzeige
Anzeige
Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Ein Kommentar
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

NanoPolymer

Oder man nimmt einfach einen Besen. Schneller und präziser.

Antworten

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige