Diese Entwicklung macht Laubbläser endlich leiser – um 94 Prozent
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In einem vom Hersteller Stanley Black & Decker gesponserten Projekt untersuchten zwei Studenten und zwei Studentinnen, wie genau der nervige Sound von Laubbläsern entsteht. Als Forschungsobjekt diente ihnen ein batteriebetriebenes Gerät der Marke DeWalt, die zu Black & Decker gehört. „Der Sound eines Laubbläsers ist kompliziert und enthält viele verschiedenen Frequenzen“, sagt Team-Mitglied Andrew Palacio. Ein elektrischer Antrieb eliminiert zwar das Knattern des Verbrennungsmotors, doch was an Luftgeräuschen übrigbleibt, kann immer noch ziemlich auf die Nerven gehen.
Um die Geräusche zu dämpfen, experimentierte das Team mit 40 verschiedenen 3D-gedruckten Kunststoff-Aufsätzen. Sie werden an der Mündung des Luftstutzen angebracht, ähnlich wie die Schalldämpfer einer Schusswaffe. Die Version, die sich schließlich durchsetzte, verwirbelt einen Teil der ausgestoßenen Luft und überlagert damit Hauptstrom, wodurch sich die Schallwellen teilweise gegenseitig ausgleichen. „Ein Teil der Luft kommt unverändert heraus, ein Teil wird verschoben“, erklärt Teammitglied Leen Alfaoury. „Die Kombination dieser beiden Luftströme macht den Laubbläser weniger laut.“ Die Leistung werde davon nicht beeinträchtigt.
Dämpfung der besonders schrillen und nervigen Frequenzen
Auf diese Weise konnte das vierköpfige Team laut Pressemeldung der Johns Hopkins University den gesamten Lärm um 2 Dezibel senken. Das entspreche einer empfundenen Minderung um 37 Prozent. Noch stärker falle die Dämpfung der besonders schrillen und nervigen Frequenzen aus, nämlich um 12 Dezibel (minus 94 Prozent). „Das ist der Unterschied zwischen einem hohen Pfeifen und etwas, was man für Windgeräusche halten könnte“, sagt Teammitglied Madison Morrison. „Das Geräusch klingt nun tiefer und nicht mehr so kreischend.“
Black & Decker bat die Studierenden, neben der Variante für den 3D-Druck auch eine Version für den massentauglichen Spritzguss zu entwickeln. „Das war der Moment, als mir klar wurde: Oh, das wird wahrscheinlich wirklich eines Tages in den Läden landen“, sagte Palacio gegenüber dem Magazin Fortune. Die Patentierung läuft, innerhalb von zwei Jahren will Black & Decker das Produkt auf den Markt bringen. Ob als nachträglich anzubringendes Zubehörteil oder gleich in die Luftstutzen neuer Geräte integriert, ist noch offen. „Black & Decker untersucht alle Optionen“, sagt Jill Rosen, Pressesprecherin der Johns Hopkins University. „Aber es glaubt, dass es am effektivsten ist, wenn es direkt in das Design eines neuen Laubbläsers integriert wird.“ Die Studierenden glauben, ihre Lösung auch auf andere Geräte wie Staubsauger und Haarföhne übertragen zu können.
Hierzulande gibt es keine Lärmgrenze für Laubbläser oder -sauger. Die EU-Kommission plant aber, eine solche einzuführen. Bis dahin gelten die üblichen Ruhezeiten. Auf der sicheren Seite ist, wer ganz auf solche Geräte verzichtet: Sie verursachen nicht nur Lärm, sondern schädigen laut BUND auch auf vielfältige andere Weise die Umwelt.
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