Früher oder später sollen auf dem Mars Kolonien entstehen, die den Planeten erforschen und bewohnen. Für eine effiziente Vernetzung dieser Kolonien wäre ein Internet ähnlich dem auf der Erde vorteilhaft.
Es würde den Austausch von Daten zwischen den Kolonisten ermöglichen und ihnen Zugang zu Inhalten wie Streamingdiensten bieten. Wie das praktisch möglich wäre, haben sich Tobias Pfandzelter und David Bermbach, zwei deutsche Studenten der Technischen Universität Berlin, gefragt.
Sie schlagen vor, dass die Bewohner des Mars ein Satellitennetzwerk nutzen könnten, ähnlich wie Starlink von SpaceX, um eine solche Vernetzung zu realisieren, wie Science News berichtet.
Günstiges Internet mit 81 Satelliten
Um ein zuverlässiges Internet zu etablieren, das den gesamten Mars umspannt, wären insgesamt 81 Satelliten erforderlich, so die Einschätzung der Studenten. Diese Satelliten sollten im unteren Orbit des Planeten positioniert werden, was sich als eine der kostengünstigsten Lösungen erweist.
Ein solches Vorgehen macht den Aufbau eines Glasfaser-Netzwerks auf der Marsoberfläche überflüssig. Zusätzlich können Kosten eingespart werden, da kein teures Landungsequipment für die Satelliten benötigt wird.
Mit diesem Netzwerk könnten Marsbewohner Dienste wie Streaming in ähnlicher Weise wie auf der Erde nutzen und wissenschaftliche Daten problemlos rund um den Planeten austauschen.
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Kommunikation mit der Erde dauert etwas länger
Daten, die auf dem Mars gestreamt werden sollen, müssen sich allerdings bereits auf dem Planeten befinden. Eine direkte Kommunikation zwischen dem Mars-Internet und dem Internet auf der Erde wäre zwar machbar, aber nicht praktisch.
Werden Daten mit Lichtgeschwindigkeit zwischen den Planeten übertragen, dauert der Austausch zwischen 4 und 24 Minuten, was Echtzeit-Streaming nicht praktikabel macht. Ein schnellerer Datenaustausch zwischen den Planeten ist mit unseren aktuellen physikalischen Kenntnissen nicht realisierbar.
Jedoch ist es durchaus möglich, ein eigenständiges Internet auf dem Mars zu etablieren. Die Studie von Tobias Pfandzelter und David Bermbach kann auf dem Preprint-Server Arxiv eingesehen werden.