Die FTX-Insolvenz zieht die ersten Folgen mit sich. Nun vermeldet das Krypto-Lending-Unternehmen Genesis einen Auszahlungsstopp. Das teilte unter anderem die Kryptobörse Gemini mit. Gemini und Genesis waren in der Vergangenheit eine Partnerschaft eingegangen. Bei Gemini handelt es sich um die Kryptobörse, die von den Winklevoss-Zwillingen gegründet wurde.
Die Winklevoss-Zwillinge erlangten durch das soziale Netzwerk Facebook Bekanntheit. Denn sie warfen Mark Zuckerberg vor, ihre Idee gestohlen zu haben. Schließlich erhielten sie von Zuckerberg eine Vergleichszahlung von 65 Millionen Dollar. Sie zählen zu den ersten großen Bitcoin-Anlegern überhaupt – im Jahr 2013 investierten sie beispielsweise elf Millionen Dollar. Später gründeten sie die Kryptobörse Gemini, die in Deutschland allerdings nicht aktiv ist. Nun rückt die Kryptobörse in ein negatives Licht, da ein Partnerunternehmen die Auszahlungen gestoppt hat.
Auszahlungsstopp von Genesis betrifft einen Teil der Gemini-Kunden
Gemini bot als Kryptobörse nicht nur den Handel mit Kryptowährungen an, sondern ermöglichte den Kunden auch, ihre Coins zu verleihen und dafür Zinsen zu erhalten. Dafür arbeitete Gemini mit Genesis zusammen. Da Genesis nun die Auszahlungen gestoppt hat, können Gemini-Kunden, die am Lending teilnahmen, nicht mehr auf ihre Coins zugreifen. Nun erklärte Genesis, dass andere Produkte der Kryptobörse nicht vom Auszahlungsstopp betroffen seien.
„Dies hat keine Auswirkungen auf andere Gemini-Produkte und -Dienstleistungen. Gemini Staking, das zu unserem Grow-Angebot gehört und vom Earn-Produkt getrennt ist, funktioniert weiterhin wie gewohnt. Gemini ist eine Börse mit voller Rücklage und Verwahrstelle. Alle Kundengelder, die auf der Gemini-Börse gehalten werden, werden 1:1 gehalten und können jederzeit abgehoben werden“, so die Kryptobörse in einer Pressemitteilung. Ein Drama wie bei FTX schließt Gemini damit erst einmal aus.
Parallelen zur Nuri-Insolvenz
Tatsächlich erinnert der Fall von Gemini an die Probleme, die die deutsche Krypto-Bank Nuri kurz vor ihrer Insolvenz hatte. Nachdem Celsius Auszahlungen gestoppt und schließlich Insolvenz angemeldet hatte, konnten Nuri-Kunden nicht mehr auf ihre Einlagen auf dem sogenannten Nuri-Ertragskonto zugreifen. Das lag daran, dass die Ertragskonten von Celsius verwaltet wurden. Daher sollten Nutzer bei Lending- und Staking-Angeboten von Kryptobörsen besonders vorsichtig sein.