US-Gericht signalisiert Support für Bitcoin-ETF – und die Kryptokurse explodieren
Nachdem die US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) dem Fondsverwalter Grayscale Investments untersagt hatte, seinen bekannten Bitcoin-Fonds in einen Spot-ETF umzuwandeln, hatte Grayscale Berufung eingelegt. Jetzt gab ein Berufungsgericht in Washington D.C. dem Fondsverwalter recht.
Bitcoin-ETF: Gericht kassiert SEC-Urteil
Die SEC habe nicht ausreichend erklären können, warum sie zwei Bitcoin-Future-ETFs, aber nicht den von Grayscale geplanten Bitcoin-Spot-ETF zugelassen habe, urteilte das Gericht. „Mangels einer schlüssigen Begründung ist diese ungleiche regulatorische Behandlung gleichartiger Produkte rechtswidrig“, zitiert CNBC aus dem Urteil. Ähnlich hatte auch Grayscale argumentiert.
Mit der Entscheidung des Berufungsgerichts scheint der Weg frei für den Bitcoin-ETF von Grayscale. Auch andere Firmen wie Blackrock und Fidelity, die schon länger Bitcoin-ETFs auflegen wollen, dürften sich jetzt berechtigte Hoffnungen machen können, ihre entsprechenden Produkte an die Börse zu bringen.
Bitcoin-Kurs schießt nach oben
Kein Wunder, dass die Kryptobranche diese Entscheidung feiert. Die Kurse der großen Kryptowährungen wie Bitcoin und ETH/Ethereum schossen nach Bekanntwerden des Gerichtsentscheids nach oben. Der Bitcoin notiert derzeit bei rund 28.000 US-Dollar – ein Plus um acht Prozent. Bei ETH/Ethereum ging es um knapp sechs Prozent nach oben.
Sogar um rund 20 Prozent ging es für die Aktie der Kryptobörse Coinbase nach oben. Die Handelsplattform würde etwa als Partner von Blackrock für die Verwahrung der Bitcoin-Bestände des geplanten Fonds verantwortlich zeichnen.
Urteil positiv für Coinbase-Verfahren?
Zudem dürften Investor:innen den Rückschlag für SEC auch als positives Zeichen für die aktuelle Auseinandersetzung zwischen der Behörde und der Kryptobörse deuten.
Anfang Juni 2023 hatte die SEC Klagen gegen Binance und Coinbase eingereicht – und kurz zuvor, zumindest laut Coinbase-CEO Brian Armstrong, beinahe die US-Kryptoindustrie zerstört.
SEC überlegt nächste Schritte
Inwieweit sich das Urteil des Berufungsgerichts auf den Krypto-Kreuzzug von SEC-Chef Gary Gensler auswirkt, ist unklar. Schließlich liegt der Ball zunächst einmal wieder im Feld der SEC. Dort schaue man sich derzeit die Entscheidung genauer, um die nächsten Schritte festzulegen, wie es in einem Statement der Behörde heißt.
Gensler hatte die Compliance-Bilanz von Bitcoin-ETFs zuvor als außerordentlich schlecht bezeichnet. Letztlich geht es darum, ob und welche Kryptowährungen als Wertpapiere bezeichnet werden – und damit strengen Regeln unterliegen müssten.