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Alternative zu „Do Not Track“: Neues Projekt will den Datenschutz im Web verbessern

Global Privacy Control soll Nutzerinnen und Nutzern mehr Kontrolle über ihre Daten im Web geben. Unterstützt wird das Konzept unter anderem von einigen großen US-Publishern und zwei Browser-Entwicklern.

2 Min.
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(Foto: Shutterstock)

Mit Do Not Track (DNT) gab es bereits vor Jahren eine Initiative, die Nutzerinnen und Nutzern die Möglichkeit geben sollte, das Tracking durch Website zu unterbinden. Obwohl alle großen Browser DNT unterstützten, blieb das System am Ende wenig hilfreich, weil es keine Garantie gab, wie und ob die Präferenzen von den Seitenbetreibern überhaupt respektiert wurden. Eine Koalition aus Publishern, Tech-Firmen mit Datenschutzfokus und Bürgerrechtsorganisationen wagt mit dem Global Privacy Control (GPC) jetzt einen neuen Versuch, um Nutzerinnen und Nutzern etwas mehr Kontrolle über ihre Daten zu verschaffen.

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GPC teilt den besuchten Websites mit, dass sie die Daten der Besucherin oder des Besuchers nicht an dritte Verkaufen dürfen. Die Website-Betreiber müssen GPC allerdings dafür erstmal unterstützen. Zum Start nehmen immerhin die New York Times, die Washington Post, die Financial Times und der Branchenverband Digital Content Next an dem Projekt teil. Langfristig hoffen die Macher jedoch, dass der GPC-Mechanismus in das kalifornische Datenschutzrecht aufgenommen wird. So wären Website-Betreiber gezwungen, sich an die in den GPC-Einstellungen festgelegten Präferenzen zu halten. „Gleichzeitig erforschen wir die Anwendbarkeit und Funktionalität von GPC im Hinblick auf andere ähnliche Gesetze weltweit, wie zum Beispiel die Datenschutzgrundverordnung“, heißt es in einem Statement.

Mozilla, Duckduckgo und Brave unterstützen die Initiative

„Die Datenrechte der Menschen müssen anerkannt und respektiert werden, und dies ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wir freuen uns darauf, mit dem Rest der Web-Standards-Gemeinschaft zusammenzuarbeiten, um diese Schutzmaßnahmen für alle zugänglich zu machen“, erklärt Selena Deckelmann von Mozilla. Neben den Firefox-Machern wird die Initiative auch von dem Team des Brave-Browsers unterstützt. Auch die auf Datenschutz fokussierte Google-Alternative Duckduckgo will GPC zukünftig einsetzen.

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Bis die neue Initiative zu einer ernstzunehmenden Verbesserung des Datenschutzes um Web führt, wird es allerdings noch dauern. „GPC ist ein neuer Vorschlag, und er ist noch nicht standardisiert, sodass viele Websites ihn nicht sofort respektieren werden. Wir hoffen, dass GPC letztendlich eine rechtlich bindende Forderung an alle Unternehmen an Orten mit geltenden Datenschutzgesetzen darstellen wird“, erklärt Bennett Cyphers von der digitalen Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation, die sich ebenfalls für GPC einsetzt und die Technik bereits in ihr Browser-Plugin Privacy Badger integriert hat.

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Kommentare (3)

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Kantenhuber

Es ist jetzt schon glasklar abzusehen, dass diejenigen, die diesen unglaublichen Unfug mit der Abschöpfung von digital generierten Nutzerdaten und -profilen als „Geschäftsmodell“ über kurz auf der Verliererseite stehen werden.

Noch sind die meisten Anwender dem Thema gegenüber eher naiv ausgerichtet, aber es mehren sich die Zeichen, dass das nicht mehr so weiter geht. Die Sache läuft definitiv auf einen Tipping Point zu, nach dem es für diese Art des Geschäftsbetriebs es keine Toleranz mehr gibt. Allem voran wird sich das als Erstes im Businessbereich einstellen, wo Anbieter definitiv beweisen werden müssen, dass Sie Kundendaten definitiv save behandeln und sich auch entsprechend nachvollziehbar verhalten.

Auf der Gewinnerseite werden diejenigen oder neu dazu gekommene stehen, die entsprechende Plattformen bereit stellen, die die Sicherheit der persönlichen Daten nicht nur verbal leben, sondern durch nachvollziehbare Maßnahmen auch vorleben und plausibel darstellen.

Werbung muss also wieder den alten Weg der mühsamen Kontaktnahme gehen, wie zu alten Zeiten, ohne automatischem Rückkanal, dafür aber glaubwürdig und seriös.

dennis

Das würde voraussetzen, dass der Enduser sich mit der Thematik auseinander setzt. Macht er nicht und ist eher vom Datenschutz genervt. Das ist die breite Masse und das wird sich nicht ändern. Warum auch, der Enduser hat andere Prioritäten und selbst wenn er sich mal über das Datensammeln aufregt, nutzt er weiterhin Android, Google, Chrome, Facebook, Insta…. (die Liste kann man ewig weiterführen…)

Titus von Unhold

Es ist wie beim Biofleisch: Der Bürger will den Datenschutz, er will sich aber nicht selbst darum kümmern sondern erwartet dass der Gesetzgeber das für ihn regelt.

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