
Die ISS umkreist die Erde im 90-Minuten-Takt. (Foto: Artsiom P/Shutterstock)
Die Internationale Raumstation ISS kreist mit einer Geschwindigkeit von acht Kilometern pro Sekunde um die Erde. Alle 90 Minuten ist eine Erdumrundung absolviert. So können die ISS-Bewohner:innen alle 24 Stunden 16 Sonnenauf- und -untergänge beobachten.
ISS-Foto: Goldener Schleier um die Erde
Dabei gelingen immer wieder spektakuläre Aufnahmen von der Erde, die unseren Horizont erweitern. Jetzt hat die Nasa ein Foto veröffentlicht, auf dem es scheint, als hätte sich ein goldener Schleier um die Erde gelegt.
Tatsächlich handelt es sich bei dem Phänomen um das sogenannte Nachthimmellicht (Englisch: Airglow), das schon 1886 von dem schwedischen Astronomen Anders Jonas Ångström entdeckt wurde. Von der Erde aus ist das nächtliche Leuchten aber kaum sichtbar. In voller Pracht lässt es sich nur vom Weltraum aus betrachten.
Das steckt hinter dem Leuchtphänomen
Es entsteht in den mittleren Schichten der Erdatmosphäre in Höhen von 80 bis 300 Kilometern durch Lichtemissionen von Atomen und Molekülen, die von der harten UV- und Röntgenstrahlung der Sonne verursacht werden. Ausgelöst wird die Lichtemission aber nicht direkt von der Sonnenstrahlung, sondern durch chemische Reaktionen, die wiederum von atomarem Sauerstoff getriggert werden.

Airglow: goldenes Band um die Erde, von der ISS aus fotografiert. (Bild: Nasa)
Die Farbe des Lichts, das ausgesendet wird, fällt je nachdem, welche Atome und Moleküle beteiligt sind, unterschiedlich aus, wie polarlichter.info schreibt. Das goldene Schimmern etwa wird durch Natrium erzeugt – in Form von gasförmigem Natriumbicarbonat. Dieses findet sich in einer Höhe von rund 92 Kilometern in der Thermosphäre.
Leuchtende Erdatmosphäre: Moleküle bestimmen Farbe
Darüber ist ein rot schimmerndes Band zu erkennen, das in 150 bis 300 Kilometern Höhe durch molekularen Sauerstoff erzeugt wird. Ebenfalls spektakulär: der Blick auf den Sternenhimmel.
Neben dem Leuchtphänomen zeigt das ISS-Foto übrigens auch noch ein paar Teile der Raumstation. Links im Bild sind etwa das Wissenschaftsmodul Nauka und die Andockstation Prichal zu sehen – beide von der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos. Prichal bietet Platz für bis zu fünf andockbereite Raumschiffe und die Möglichkeit, Treibstoff zu transferieren.