Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat sich positiv zu den Zukunftsaussichten von Kryptowährungen wie dem Bitcoin geäußert. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters sagte John Waldron, President und COO bei Goldman Sachs, dass die Nachfrage der Kunden nach Bitcoin und Co steige. Die Kunden, so Waldron, wollen vermehrt Bitcoin besitzen und mit der Kryptowährung handeln.
Goldman Sachs verstärkt Krypto-Engagement
Allerdings stoße die Bank dabei auf Herausforderungen, die die strenge Regulierung der Finanzbranche mit sich bringe. „Wir sind in dem, was wir tun können, beschränkt. Wir wollen das Thema aber weiter für unsere Kunden bewerten und uns in dem Bereich engagieren“, zitierte Reuters den Bankvorstand. Zuletzt hatte Goldman Sachs seinen Handelsplatz für Kryptowährungen wieder an den Start gebracht. Außerdem werden jetzt Bitcoin-Futures und nicht-lieferbare Termingeschäfte für Goldman-Sachs-Kunden gehandelt.
Darüber hinaus prüft die Investmentbank derzeit einen börsengehandelten Bitcoin-Fonds und will für seine Kunden digitale Vermögenswerte verwahren. Eine entsprechende Anfrage bei den Regulierungsbehörden läuft, wie Reuters schreibt. Das Thema wird derzeit von Behörden und Zentralbanken diskutiert. Die Frage ist, wie Banken, die mit Kryptowährungen handeln, reguliert werden sollen.
Bitcoin-Akzeptanz: Pandemie als Beschleuniger
Waldron jedenfalls geht davon aus, dass die Pandemie ein Beschleuniger für die Akzeptanz von Kryptowährungen sei. Ebenso wie beim E-Commerce werde es auch bei der Nutzung von Kryptowährungen eine Explosion geben. Es stehe außer Frage, so der Goldman-Sachs-Vorstand, dass es künftig mehr E-Commerce und mehr Nutzung von digitalem Geld geben werde.
Nicht alle sehen das aktuelle Engagement von Goldman Sachs im Kryptosektor derweil als ausschließlich positiv an. So wies etwa der Finanzexperte Peter Brandt via Twitter darauf hin, dass beim letzten Mal, als Goldman Sachs seinen Krypto-Handelsplatz gestartet hatte (2017), der Bitcoin-Kurs kurze Zeit darauf einbrach. Daher sei es jetzt an der Zeit, aus dem Bitcoin-Handel auszusteigen und sein Geld zu retten, so Brandt – wohl aber mit einem Augenzwinkern.