Nach FLoC kommt Topics: Google stellt neue Cookie-Alternative vor

Google startet einen zweiten Versuch, eine Alternative zum Tracking über Third-Party-Cookies anzubieten. Das Ende für die Cookies von Drittanbietern im Chrome Browser war schon lange angekündigt worden, ist aber immer wieder verschoben worden.
Damit Werbetreibende auch ohne Cookies personalisierte Werbung ausspielen können, will Google ein neues System namens Topics einführen. Das erklärte Googles Produktmanager Vinay Goel gegenüber Reuters. Dabei werden Nutzer:innen basierend auf 350 Faktoren in 15 verschiedene Gruppen eingeteilt.
Themen-basiertes Tracking
Wer in welche Gruppe passt, wird basierend auf der 3-wöchigen Browser-Historie entschieden. Jede:r kann dabei Teil verschiedener Gruppen sein, entsprechend der überlappenden Interessen. Werbetreibende können dann drei Themenbereiche auswählen, wenn sie entscheiden, für wen sie Anzeigen schalten wollen.
Websites können die Funktion auch deaktivieren. Auch Nutzer:innen können entscheiden, dass sie nicht von der Topics-Technologie erfasst werden – oder einzelne Themen abwählen, zu denen sie keine Werbung mehr sehen möchten.
FLoC war nicht gut genug
Google bekommt wegen der Pläne, Third-Party-Cookies zu deaktivieren, von mehreren Seiten Kritik: Aus Datenschutz-Perspektive ist das Ende des Trackings überfällig. Aber für Unternehmen, die zielgerecht Werbung ausspielen wollen, fällt eine wichtige Information weg. Das könnte sie abhängiger von Anzeigen über Google oder andere Konzerne mit großen Datenmengen machen.
Als Lösung hatte Google im letzten Jahr das Konzept des „Federated Learning of Cohorts“ (FLoC) angekündigt. Dadurch sollen User:innen in Cluster eingeteilt werden. Einzelne Mitglieder bekommen dann Werbung ausgespielt, die zu den Eigenschaften der Gesamtgruppe passen.
Werbetreibende haben nach Tests haben allerdings zurück gemeldet, dass FLoC nicht so gute Ergebnisse liefert wie die Cookies, sagte Produktmanager Goel gegenüber Reuters. Zudem bestehe offenbar ein Risiko, dass der Browserverlauf einzelner Personen doch offengelegt wird.