100 Millionen Dollar ergaunert: Google und Facebook gehen Betrüger auf den Leim
(Foto: Facebook)
Auch die ganz großen Tech-Konzerne sind nicht davor gefeit, Opfer von ganz banalen Betrügereien zu werden. Ein schon im März verhafteter Litauer soll Facebook und Google um 100 Millionen US-Dollar betrogen haben, wie das US-Magazin Fortune berichtet. Das US-Justizministerium wirft dem Mann vor, E-Mail-Adressen, Rechnungen und Stempel gefälscht zu haben. Wer die Opfer seiner mutmaßlichen Betrügereien waren, war aber bisher nicht bekannt.

Betrüger soll Facebook und Google um 100 Millionen US-Dollar erleichtert haben. (Foto: Fotos593 / Shutterstock.com)
Google und Facebook haben den Medienbericht derweil bestätigt. Die Betrugsmasche lief demnach mit gefälschten Rechnungen für Computerteile. Der Litauer soll dabei seine Geschäftsbeziehung zu einem asiatischen Lieferanten missbraucht haben. Aufgrund der gestellten Rechnungen, die sich im Nachhinein jetzt als gefälscht erwiesen, hatten die Buchungsabteilungen der beiden US-Konzerne Überweisungen in der Höhe von jeweils mehreren Millionen US-Dollar vorgenommen. Das Geld soll dann auf mehrere Konten in Osteuropa gegangen sein. Der Beschuldigte bestreitet das Ganze laut seinem Anwalt allerdings.
Google und Facebook haben laut Fortune den überwiegenden Teil des Geldes schon wieder zurückbekommen. Die Betrugsmasche ist nicht neu, der Fall sticht aber aufgrund der Höhe der ergaunerten Summe aus den alltäglichen Betrugsfällen hervor. Mit sogenannten Scam-E-Mails in Unternehmen werden laut Trend Micro weltweit Milliarden erbeutet. Zwischen 2013 und 2015 sollen mit sogenanntem Business-E-Mail-Compromise rund 2,3 Milliarden US-Dollar gestohlen worden sein, inklusive der jetzt bekannt gewordenen Summe, die Google und Facebook entwendet worden seien.
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Die Betrüger nutzen dabei die frei im Internet verfügbaren Informationen zu Firmen und deren Organisationsstrukturen sowie möglicherweise deren Auftreten in sozialen Netzwerken. So lässt sich beispielsweise herausfinden, ob der Chef gerade im Ausland weilt und schlecht erreichbar ist. In manchen Fällen werden auch E-Mails mitgelesen, um durch das Kopieren des Stils eines bestimmten Mitarbeiters oder des Aufgreifens bestimmter Ereignisse die Glaubwürdigkeit der gefälschten Anweisung zur Überweisung zu erhöhen.
In Deutschland sollen laut BKA-Schätzungen seit 2013 mit den als „CEO-Fraud“ oder „Chef-Masche“ bekannt gewordenen speziellen E-Mail-Scam-Betrügereien rund 110 Millionen Euro ergaunert worden sein. 40 Millionen Euro soll zudem der Autozulieferer Leoni an die Betrüger verloren haben. Betroffenen raten die Behörden, vor einer millionenschweren Überweisung unbedingt den Chef persönlich zu erreichen und die Polizei einzuschalten, wenn ihnen etwas seltsam erscheint.
via www.zdnet.de
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