Die Antivirensoftware Kaspersky hat seit einigen Monaten keinen einfachen Stand mehr. Dem Unternehmen wird nachgesagt, mit der russischen Regierung zusammenzuarbeiten. Angeblich soll das Programm als Einfalltor für den russischen Geheimdienst dienen, um Nutzer:innen auszuspionieren. Diese Spekulationen haben schon im Juni 2024 dazu geführt, dass die USA Kaspersky verboten hat.
Kaspersky verschwindet aus dem Google Play Store
Wie BleepingComputer festgestellt hat, folgte jetzt der nächste Rückschlag für Kaspersky. Vor wenigen Tagen hat Google sämtliche Apps des Herstellers aus dem Play Store geworfen. Dazu zählte nicht nur das Antivirenprogramm, sondern auch Kaspersky Endpoint Security. Der Rausschmiss erfolgte dabei nicht nur in den USA. Auch in anderen Regionen – darunter Deutschland – sind die Kaspersky-Apps nicht mehr im Google Play Store zu finden.
Sucht man derzeit nach Kaspersky im Google Play Store, werden andere Antivirenprogramme als Suchergebnisse angezeigt. Ein Sprecher von Google teilte gegenüber BleepingComputer mit, dass es sich um keinen Fehler handele. Die Entscheidung wurde aufgrund des Banns und der daraus resultierenden Restriktionen für Kaspersky getroffen.
Können Kaspersky-User:innen die App jetzt gar nicht mehr nutzen?
Kaspersky selbst hat auf das Aus im Play Store ebenfalls reagiert. Das Unternehmen will die Gründe klären und sicherstellen, dass Nutzer:innen die App auch künftig installieren und aktualisieren können. Über den Play Store ist das in der aktuellen Situation nicht mehr möglich. Dadurch wären die Android-Apps mit der Zeit veraltet und würden User:innen nicht mehr gegen neue Cyberbedrohungen wie Viren und Phishing schützen.
Dementsprechend gibt Kaspersky Nutzer:innen derzeit den Rat, andere App-Stores zu nutzen, um die Apps aktuell zu halten. Über den Galaxy Store oder Xiaomis GetApps ist Kaspersky Antivirus noch verfügbar und auf demselben Stand wie zuvor im Play Store. Zudem können Nutzer:innen die App auch über die Website des Herstellers in Form einer APK-Datei heruntergeladen und auf Android-Geräten installieren.
Indes sind die Kaspersky-Apps noch ohne Probleme im App Store von Apple verfügbar. Ob der Tech-Riese in den kommenden Tagen oder Wochen ebenfalls mit einem Rauswurf nachzieht, bleibt abzuwarten. Immerhin sind iPhones auch mittlerweile in der Lage, Apps per Sideloading zu installieren. Damit stünden Apple-Nutzer:innen immerhin auch Alternativen offen.