Wissenschaftler des SLAC National Accelerator Laboratory an der Stanford University of California haben die größte Digitalkamera der Welt fertiggestellt. Sie kann Bilder mit 3.200 Megapixeln aufnehmen.
Ihre Hauptaufgabe wird es sein, den Nachthimmel detailliert zu kartografieren. Bevor sie jedoch ihren Dienst aufnehmen kann, muss sie von Kalifornien zum Rubin Observatory in Chile transportiert und dort installiert werden.
Mit Produktionskosten von schätzungsweise 700 Millionen US-Dollar, wie von Peta Pixel berichtet, ist sie vermutlich auch die teuerste Kamera der Welt.
Alles einige Dimensionen größer
Die Legacy-Survey-of-Space-and-Time-Kamera (LSST-Kamera) verfügt über einen Sensor, der aus 201 maßgeschneiderten CCD-Bildsensoren besteht. Diese sind auf einer Brennebene angeordnet, die einen Durchmesser von 64 Zentimetern hat.
Ein wesentlicher Bestandteil der Kamera sind der groß dimensionierte Verschlussmechanismus sowie ein Mechanismus zum Wechseln der Filter zwischen dem Sensor und dem Objektiv.
Diese Filter sind entscheidend für die Forschung, da sie es ermöglichen, dieselben Himmelsabschnitte in verschiedenen Wellenlängen zu fotografieren, um so unterschiedliche Materialien sichtbar zu machen.
Die Kamera ist Teil eines Teleskopsystems, das mit einem 8,4 Meter großen Hauptspiegel und einem 3,4 Meter großen sekundären Spiegel ausgestattet ist. Die Kamera und das Teleskop zusammen erreichen ein Gewicht von rund 62 Tonnen.
Die detailreichste Karte des Nachthimmels
„Mit der Fertigstellung der einzigartigen LSST-Kamera am SLAC und ihrer bevorstehenden Integration in die Systeme des Rubin-Observatoriums in Chile stehen wir kurz davor, den großartigsten Film aller Zeiten zu produzieren und die detaillierteste Karte des Nachthimmels zu erstellen, die es je gab“, so Željko Ivezić, Direktor des Rubin Observatory Construction und Professor an der University of Washington.
Die Kamera kann Planeten erkennen, die für herkömmliche Teleskope nahezu unsichtbar sind, wodurch die Anzahl der bekannten Objekte in der kosmischen Nachbarschaft der Erde voraussichtlich verzehnfacht wird, schätzen die Forscher.