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Gaia BH3 überrascht Forscher: Gewaltiges Schwarzes Loch in unserer Milchstraße entdeckt

Forscher:innen haben in Daten der europäischen Gaia-Mission das bisher mit Abstand größte Schwarze Loch stellaren Ursprungs in der Milchstraße entdeckt. Gaia BH3 hat die 33-fache Masse unserer Sonne und ist recht nah.

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Die Milchstraße: Unsere Heimatgalaxie beheimatet wohl noch viele unbekannte Schwarze Löcher. (Bild: Shutterstock/CHAINFOTO24)

Seit rund zehn Jahren ist das europäische Weltraumteleskop Gaia dabei, die bisher genaueste 3D-Karte der Milchstraße zu erstellen. Dazu erfasst Gaia Milliarden von Sternen in unserer Galaxie und vermisst unter anderem deren Position, Bewegung und Helligkeit.

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Massereichstes stellares Schwarze Loch der Galaxie

In dieser riesigen Datensammlung haben Forscher:innen jetzt etwas Ungewöhnliches entdeckt: das bisher massereichste stellare Schwarze Loch unserer Galaxie. Das als Gaia BH3 bezeichnete Himmelsobjekt ist 33-mal so massereich wie unsere Sonne.

Zur Einordnung: Das bisher größte Schwarze Loch unserer Galaxie, Cygnus X-1, hat „nur“ gut 20 Sonnenmassen, wie der Standard schreibt. Gaia BH3 ist damit gleich um ein Drittel schwerer als der bisherige Rekordhalter.

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Nur 1.900 Lichtjahre von der Erde entfernt

Laut Esa beläuft sich die durchschnittliche Masse der bekannten Schwarzen Löcher stellaren Ursprungs in unserer Galaxie auf etwa das Zehnfache der Masse unserer Sonne.

Darüber hinaus ist die Neuentdeckung mit gut 1.900 Lichtjahren Entfernung von der Erde so nah wie sonst nur ein weiteres bekanntes Schwarzes Loch. Gaia BH1 ist nur 1.560 Lichtjahre von uns entfernt.

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Aufgrund seiner schieren Masse ist die Neuentdeckung für den an der entsprechenden Studie beteiligten Astronomen Pasquale Panuzzo vom Observatoire de Paris so besonders. Eine solche Entdeckung mache man nur einmal im Leben als Forscher:in, so Panuzzo.

Alter taumelnder Riesenstern gibt Hinweise

Um die Masse von Gaia BH3 zu bestimmen, nutzten die Forscher:innen Daten von bodengestützten Observatorien, die die dafür notwendigen Eigenschaften des Begleitsterns enthüllten. Bei diesem handelt es sich um einen alten Riesenstern, der sich in den ersten zwei Milliarden Jahren nach dem Urknall gebildet hat.

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Der Stern war wahrscheinlich Teil einer kleinen Galaxie oder eines Kugelsternhaufens, die vor über acht Milliarden Jahren von unserer Galaxie geschluckt worden sind. Entdeckt haben die Forscher:innen das Schwarze Loch, weil es den Begleitstern in eine auffällige Taumelbewegung versetzt.

Theorie zur Entstehung Schwarzer Löcher

Dass dieser Stern nur sehr wenige Elemente hat, die schwerer als Wasserstoff und Helium sind, stützt zudem eine Theorie zur Entstehung so massereicher Schwarzer Löcher stellaren Ursprungs wie Gaia BH3.

James-Webb-Teleskop: Die schönsten Bilder und ihre Bedeutung Quelle: NASA, ESA, CSA, STScI

Die Forscher:innen gehen nämlich davon aus, dass auch der Stern, der zum Schwarzen Loch wurde, arm an Elementen war. Solche metallarmen Sterne dürften im Laufe ihres Lebens weniger Masse verlieren als andere. Daher bleibt mehr Material übrig, aus dem nach dem Ende des Sternes massereiche Schwarze Löcher entstehen können.

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Noch mehr Gaia-Daten ab Ende 2025

Noch mehr bisher unbekannte Schwarze Löcher dürften mit der nächsten Veröffentlichung der Gaia-Daten gefunden werden, wie die Forscher:innen vermuten. Diese soll frühestens Ende 2025 erfolgen.

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factchecker

33 Sonnenmassen ist wahnsinnig klein und nicht mal im Ansatz das größte schwarze Loch das wir kennen.
Sagittarius 1A im Zentrum der Milchstraße hat 4600000 Sonnenmassen. Das größte schwarze Loch das wir kennen (Phoenix A) hat zischen 1,23e10 und 1e11 Sonnenmassen. Das ist ne 1 mit 11 nullen.

Der ganze Artikel basiert einfach auf der bescheuerten Annahme das es groß sein. Das ist tatsächlich ein ziemlich kleines schwarzes Loch. Das einzig interessante ist wie nah es ist, aber das wars.

Antworten
Arne Koesling

Ich halte den Artikel für irreführend und nehme stark an, dass ihn jemand geschrieben hat, der wenig Ahnung von Astronomie hat. Das finde ich schade.

Es wird dem Leser trotz dem Prefix „stellar“ immer wieder suggiert, dass es sich um die größten schwarzen Löcher in unserer Galaxie handeln würde.

Das kann aber schon mal gar nicht sein, denn so eine Galaxie dreht sich um ihren Masseschwerpunkt, der sehr wahrscheinlich durch Objekte gebildet werden, die schwarze Löcher sind, zB Sagittarius A*.

33 Sonnenmassen ist natürlich groß für unsere Vorstellungskraft, aber ein echter Zwerg im Gegensatz zu Giganten, die uns bekannt sind, wie Ton618. Gegen solche Schwarzen Löcher (die aber natürlich nicht in unserer Galaxie liegen) ist ein 33-Sonnenmassen-Loch nicht einmal Fliegendreck.

Ich persönlich glaube, dass es durchaus Schwarze Löcher geben kann, die wesentlich näher an der Erde liegen, als diese 33-Sonnenmassen-Löcher. Diese harren noch ihrer Entdeckung und sie sind natürlich gefährlich. Nur groß sind sie halt nicht, vergleicht man sie mit anderen Vertretern ihrer Zunft – selbst innerhalb unserer Milchstrasse.

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