Kuhdung wird auf Bauernhöfen als Dünger für die Felder verwendet. Vor den gesetzlichen Einschränkungen fand deshalb teils sehr viel mehr Kuhdung seinen Einsatz als Dünger als dem Boden gutgetan hätte.
Kuhdung zu Flüssigmethan
Immerhin hatten die Bauern nur die Wahl zwischen dem kostenlosen Aufbringen auf den eigenen Äckern oder der kostenpflichtigen Entsorgung der Überschüsse. Da mag es dem einen oder anderen durchaus gefallen, dass es den Unternehmen Bennamann und New Holland gelungen ist, einen Traktor zu entwickeln, der mit den Abfällen aus der Kuhhaltung betrieben werden kann.
Das geht freilich nicht direkt. Stattdessen wird der Kuhdung zuerst zu Flüssigmethan umgewandelt. Damit wird dann der Traktor betankt. Das berichtet Interesting Engineering.
Bennamann-Chef Chris Mann sieht in dem neuen Traktormodell „T7 Methane Power LNG“ einen „bedeutenden Schritt auf dem Weg zur Dekarbonisierung des globalen Agrarsektors und zur Einführung einer Kreislaufwirtschaft“, wie der Pressemitteilung des Unternehmens entnommen werden kann.
Kryogener Tank mit erweiterter Kapazität
Mit dem T7 verbessert das Unternehmen das Vormodell, mit dem es bereits gelungen war, die Jahres-Kohlendioxidemissionen von 2.500 auf 500 Tonnen zu senken. Für den Betrieb des Traktors werden die Abfälle aus der Haltung von mindestens 100 Kühen in flüchtiges Methan umgewandelt, das in einer Anlage am Standort des Testbetriebs in der südenglischen Grafschaft Cornwall gespeichert wird.
Im Traktor ist ein kryogener, entlüftungsfreier Tank aus Edelstahl verbaut, der das Flüssigmethan konstant bei -162 Grad Celsius hält. Der Kraftstoff selbst ist transportabel. Somit muss nicht jeder Hof sein eigenes Methan produzieren.
Bislang handelt es sich bei dem T7 Methane Power LNG, der im vergangenen Dezember offiziell vorgestellt worden war, noch um ein Vorserienmodell.