„Intelligenter Scharfschütze“: Roboter behandelt zielgerichtet 500.000 Pflanzen pro Stunde

Solche großflächige Unkrautvertilgung soll der Vergangenheit angehören. (Symbolbild: Fotokostic/Shutterstock)
Karotte oder Unkraut? Das können die Agrar-Roboter der kalifornischen Firma Verdant Robotics (auf Deutsch so viel wie „grüner Roboter“) zentimetergenau unterscheiden. Und dann handeln sie autonom.
Sie beschießen die Schädlinge gezielt mit Unkrautvernichtern. Die angebauten Pflanzen versorgen sie hingegen mit Düngemitteln. „Intelligente Scharfschützen“ nennt Curtis Garner, CCO von Verdant die Jätmaschinen in einem Video von „Freethink“. Und auch die Ausbeute des fleißigen Arbeiters ist beeindruckend: In einer Stunde behandelt ein mit dem Roboter ausgerüsteter Traktor so etwa 500.000 einzelne Pflanzen.
So funktioniert die Technik im Detail: Unter einer Haube, die vor einen Traktor montiert ist, stecken hochauflösende Kameras.
Während sie über den Acker schweben, filmen sie laut Herstellerangaben bis auf weniger als einen Zentimeter genau die einzelnen Pflanzen. Dank künstlicher Intelligenz können sie die Pflanzen in nützlich und schädlich unterscheiden.
Die Position der Unkräuter auf dem Feld merkt sich das System für spätere Fahrten. Außerdem erkennt der Roboter, wie weit eine Feldfrucht gediehen ist und wann sie geerntet werden soll. Wie in einem Zeitraffer sollen die Bauern ihre Früchte beobachten können.
Der Agrar-Roboter kann aber noch mehr. So kann er auch bei der Planung der Ernte eine Rolle spielen. Dies erklären die Macher:innen anhand von Äpfeln.
Bei der Aufzucht müssen die Farmer:innen den Großteil des Bestandes frühzeitig entfernen, damit nicht alle Früchte die Kohlenhydrate-Energie des Baumes beanspruchen. Stattdessen sollen wenige Äpfel schön groß werden.
Diese Steuerung könnte KI ebenfalls übernehmen. Sie identifiziert Blüten, die ideal in Richtung Sonne liegen und bestäubt sie direkt. Andere Blüten mit weniger Erfolgsaussichten lässt sie dann links liegen oder legt sie für die Bestäubung lahm.
Mit diesem Verfahren sollen 95 Prozent weniger Chemikalien eingesetzt werden als bei konventionellen Techniken, die Felder großflächig mit unkrauttilgenden Stoffen besprühen und dabei auch die Nutzpflanzen belasten.
Darüber hinaus arbeitet Verdant Robotics laut seiner Homepage an einer laserbasierten Methode zum Vernichten von Unkraut. Die dann ganz auf den Einsatz von Chemikalien verzichten kann.
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