Innerhalb von drei Tagen haben sich über eine Million Menschen um ein testweises bedingungsloses Grundeinkommen beworben. Aufgrund der hohen Resonanz soll die Anzahl an Plätzen bei der geplanten Langzeitstudie erhöht werden.
Zur Bewerbung aufgerufen hatten der Verein Mein Grundeinkommen, das Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern und die Universität Köln.
Erwartungen übertroffen
Die Forschenden hatten sich eigentlich erhofft, bis Ende des Jahres eine Million Bewerbungen zu erreichen, um daraus repräsentativ 1.500 Teilnehmende auswählen zu können. 120 davon sollen drei Jahre lang monatlich 1.200 Euro bekommen.
„Wir sind überwältigt“, kommentiert Michael Bohmeyer, Gründer des Vereins Mein Grundeinkommen, den Ansturm auf das spendenfinanzierte Projekt.
Bewerbung weiter möglich
Im Projekt geht es um die Frage, wie ein bedingungsloses Grundeinkommen sich auf Menschen und deren Entscheidungen auswirkt. Die Forschenden wollen untersuchen, inwieweit das Grundeinkommen die Gesellschaft krisenfest und zukunftsfähig machen kann.
Die Bewerbung ist weiterhin bis zum 10. November möglich. Im Frühjahr 2021 soll das Projekt starten.
Olaf Scholz gegen Grundeinkommen
Derweil betonte Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz, er lehne die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens ab.
„Das wäre Neoliberalismus. Und wenn man fair und richtig rechnet, ist das auch unbezahlbar“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Errungenschaften des Sozialstaates wie die Renten- oder die Arbeitslosenversicherung würden dadurch gefährdet.
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“ Errungenschaften des Sozialstaates wie die Renten- oder die Arbeitslosenversicherung würden dadurch gefährdet.“
Und durch eine neue Errungenschaft ersetzt. Wäre sinnvoll, da sich dieser Apparat ziemlich aufgebläht hat und die Rente schon seit Jahren sehr reformbedürftig ist.
Kostenlos Lotto mitspielen ist doch super. Die Studie ist vollkommener blösinn, weil drei Jahre ein überschaubarer Zeitraum sind.