Wer kennt sie nicht, die Lichtschwert-Toys mit der durchsichtigen „Klinge“, die von innen beleuchtet wird, um den Eindruck eines Yedi-Schwerts zu erzeugen? So etwas hat Alex Burkan nicht gebaut. Ein echtes Lichtschwert – im Sinne von Laserschwert – ist sein Entwurf aber auch nicht.
Fast 3.000 Grad heiße Plasmaklinge schneidet Stahl
Dennoch dürfte Burkans „Light Saber“ die Variante sein, die am nächsten ans Original kommt. Denn es spuckt tatsächlich nach der typischen Knopfzündung eine meterlange Plasmaklinge aus, die mit einer Temperatur von fast 3.000 Grad Celsius ebenfalls in der Lage ist, Stahl durchzuschneiden.
So etwas kann wohl nur ein waschechter Star-Wars-Fan bauen, mag man meinen, und tatsächlich ist Burkan ein solcher. Entsprechend lang ist die Idee in ihm gereift. Als er dann Jahr 2013 begonnen hatte, an Geräten zur Wasserstofferzeugung zu arbeiten, schien ihm der Bau einer Lichtwaffe auf dieser Basis fast schon zwingend.
Miniaturisierung der Komponenten stellte Herausforderung dar
„Die Schlüsselkomponente meines Lichtschwerts ist ein Elektrolyseur“, erläutert Burkan gegenüber dem Guinness-Buch der Rekorde. „Ein Elektrolyseur ist ein Gerät, das eine riesige Menge Wasserstoff und Sauerstoff erzeugen und das Gas ohne einen mechanischen Kompressor auf einen beliebigen Druck komprimieren kann.“ Das sei nicht so schwierig. Schwierig sei vielmehr, den Brenner und das Gasverteilungssystem so klein zu konstruieren, dass sie in den Griff des Lichtschwerts passen. Das ist ihm eindrucksvoll gelungen, wenngleich eingeräumt werden muss, dass der Prototyp stellenweise sehr weit vom Original entfernt ist.
Ziemlich fackelige Optik und nur 30 Sekunden nutzbar
„Das Schwert funktioniert nur 30 Sekunden lang bei voller Leistung. Die Wasserstofffackel ist nicht so stabil, wie sie sein könnte, und man kann sie leicht sehen, wenn sie sich bewegt“, erklärt Alex und fügt hinzu: „Manchmal zuckt das Lichtschwert in der Hand, weil es einen Wasserstoffrückschlag gibt.“
Außerdem weist er auf folgenden Grund hin, der den Kampf mit dem Schwert in gewittriger Umgebung nicht unbedingt geraten scheinen lässt: „Plasma ist ein Strom aus hoch eisenhaltigen Teilchen, sodass dieses Lichtschwert auch Blitze und andere Hochspannungsladungen anziehen kann.“
Auch andere Youtuber haben schöne Lichtschwerter
Alex Burkan ist nicht der einzige Youtuber mit eigenem Lichtschwert. Schon vor ihm hatte James Hobson von Hacksmith eine ähnliche Variante an den Start gebracht. Die braucht aber eine permanente Gaszufuhr – unpraktisch in der Wüste von Tattooine.
„Die Hacksmith-Version ist viel leistungsfähiger, sie funktioniert definitiv länger als 30 Sekunden“, zollt Burkan Hobson Respekt. „Unser Duell wäre extrem schnell und heftig, denn ich habe nur 30 Sekunden Zeit, um zu gewinnen!“
Das Lichtschwert ist nur eine der spektakulären Entwicklungen, die Burkan über die Jahre hervorgebracht hat. Zuletzt hatte er etwa einen Anzug im Stil des Marvel Iron Man entworfen.