Spiel im Spiel: Wie Hacker bei Tetris auf dem NES die Regeln umschreiben

Hacker manipulieren Tetris für das NES. (Foto: EWY Media / Shutterstock)
Hacker haben eine neue Methode entwickelt, um das Spiel Tetris auf dem Nintendo Entertainment System (NES) während des Spielens zu manipulieren. Sie ermöglicht es ihnen, die Spielregeln neu zu schreiben.
Die Methode basiert auf einem Crash des Spiels, der auftritt, wenn der Code, der für die Berechnung des Highscores zuständig ist, überlastet wird. Dies kann ab Level 155 geschehen.
Wenn der Code abstürzt, wird der normale Ablauf unterbrochen und das System beginnt, in einem anderen Teil des Arbeitsspeichers nach Befehlen zu suchen. Wie das für Modifikationen genutzt werden kann, erklären die Youtuber von Displaced Gamers in einem ausführlichen Video.
So kann der Crash ausgenutzt werden
Die Methode funktioniert auf der Famicom, der japanischen Version des Nintendo Entertainment Systems. Die Konsole verfügt standardmäßig über zwei fest eingebaute Controller. Für die Ausnutzung des Crashes sind zwei zusätzliche Controller notwendig. Die werden über einen Adapter angeschlossen.
Einfach gesagt hält die Famicom Code im RAM, der die Buttons der Extra-Controller repräsentiert. Das ermöglicht es den Hackern, das Verhalten des Spiels während des Crashes zu beeinflussen.
Um den Crash zu manipulieren, halten sie den „nach unten“-Button auf dem dritten Controller gedrückt und gleichzeitig die Richtungen rechts, links und unten auf dem vierten Controller. Wenn der Crash erfolgreich manipuliert wird, führt dies nicht zum Absturz des Spiels, sondern zum Highscore-Bildschirm.
Tetris kann von hier manipuliert werden
Im Highscore-Bildschirm können sie aus 43 verschiedenen Symbolen wählen, die Codezeichen repräsentieren. Damit können sie beispielsweise einen Namen eingeben und sich selbst einen Highscore zuweisen. Da das NES jedoch kein permanentes Speichersystem besitzt, muss dieser Hack nach jedem Neustart des Systems erneut durchgeführt werden.
Ein Kommentator unter dem Video erklärt weiter, dass die Hacker mithilfe der verfügbaren Codezeichen theoretisch sogar einen Bootstrapper programmieren könnten, der wiederum einen weiteren Bootstrapper erstellt, welcher letztendlich die volle Kontrolle über den gesamten Arbeitsspeicher ermöglicht.
Dies würde es den Hackern erlauben, Tetris so umzuprogrammieren, dass sie den ursprünglichen Bug, der den Absturz verursacht, vollständig entfernen können.