
Seitdem der blaue Twitter-Haken eine neue Bedeutung erhalten hat, herrscht Chaos. (Bild: Alispective/Shutterstock)
Twitter bringt weiteres Chaos auf die Plattform. Die Änderung des blauen Häkchens vom geprüften zum ausschließlich bezahlten Abo-Account scheint die Plattform zu überfordern. Sie markiert immer mehr Prominente damit, die angeben, nicht dafür zu bezahlen und auch keine Telefonnummer herausgegeben zu haben. Mit dabei: die Accounts von bereits verstorbenen Nutzer:innen.
Twitter hat zudem den goldenen Haken, der für verifizierte Organisationen reserviert sein soll, an einen Fake-Account mit rassistischen Inhalten verteilt. Das Versehen fiel jedoch auf und das Konto wurde gesperrt.
Zudem macht eine Studie von sich reden, die darlegt, die Hassrede auf dem sozialen Netzwerk steige „signifikant“ an. Sie untersuchte auch die Anzahl von Bots – mit einem überraschenden Ergebnis.
„Fast alle Konten mit mehr als einer Million Follower:innen wurden gestern gegen ihren Willen mit einem Twitter-Blue-Abonnement ,beschenkt‘“, schrieb Analyst Oliver Alexander am Wochenende. Andere widersprachen. Auf Github steht eine Liste mit beschenkten Accounts. Darunter sind auch Tote wie Kobe Bryant oder der Rapper Mac Miller.
Diverse Prominente haben öffentliche Statements abgegeben, dass sie weder Abogebühren zahlen noch ihre Telefonnummer herausgegeben haben. Anwält:innen diskutieren, ob das den Tatbestand der irreführenden Werbung (Lenham Act) erfüllt.
Den goldenen Haken vergibt Twitter eigentlich nur für Organisationen, die verifiziert sind und rund 1.000 Dollar im Monat zahlen. Laut eines Berichts von Ars Technica hat die Plattform jedoch den 500 größten Werbekunden und den 10.000 meistgefolgten Organisationen die Auszeichnung geschenkt.
Darunter fiel allerdings auch der Account „DisneyJuniorUK“, der kaum mehr als 1.000 Follower hatte und durch rassistische Äußerungen auffiel. Er gewann durch den Haken einige Tausend Folgende dazu, bevor er auf Eingaben von britischen Disney-Vertreter:innen hin gesperrt wurde.
Eine Studie der Ingenieurwissenschaften der Universität von Southern California hat geprüft, ob es auf Twitter seit der Übernahme durch Elon Musk mehr Hassrede und weniger Bots gibt. Die erste These ließ sich belegen: Die tägliche Hassrede sei sogar auf das Doppelte gestiegen, so Keith Burghardt, der das Dokument verfasst hat.
Weniger Bots konnte Burghardt jedoch nicht belegen. Vielmehr sei es so, dass einige Bot-Arten zugenommen und andere abgenommen hätten. Phys.org zitiert ihn wie folgt: „Insgesamt gab es keine signifikante Veränderung in der Anzahl der Bots.“
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