Seit Vorstellung des Happy Hacking Keyboard Professional 2 vor 14 Jahren hat sich an der HHKB abgekürzten Kulttastatur aus Japan nicht viel verändert. Auch die jetzt vorgestellte Neuauflage des Peripherieklassikers ist eher sanfte Produktpflege als grundsätzliche Überarbeitung. Statt Mini-USB-Anschluss gibt es jetzt USB-C, die aufgedruckten Logos sitzen an anderer Stelle und das Gehäuse ist etwas runder als bei der letzten großen Produktiteration.
Mit HHKB Professional Classic und dem HHKB Professional Hybrid gibt es zwei neue Varianten, die wie üblich wahlweise in Weiß oder Schwarz sowie mit oder ohne bedruckten Tasten erhältlich sind. Die Classic-Variante ist kabelgebunden und verfügt im Gegensatz zum Vorgänger nicht mehr über einen integrierten USB-Hub. Das ist allerdings zu verschmerzen, da der für die allermeisten USB-Geräte sowieso nicht genug Strom lieferte.
Das HHKB Professional Hybrid ersetzt die erst vor vier Jahren vorgestellte Bluetooth-Variante. Wie beim Vorgänger benötigt das Keyboard zwei handelsübliche AA-Batterien für den kabellosen Betrieb. Im Gegensatz zum alten Bluetooth-Keyboard kann die neue Hybrid-Variante per USB-C-Kabel auch ohne Bluetooth-Verbindung genutzt werden.
Classic und Hybrid gibt es wahlweise auch als Type-S-Variante. Bei diesen Versionen sorgt eine Dämpfung dafür, dass die Tastatur ein wenig leiser ist – auch wenn sie verglichen mit Chiclet-Tastaturen natürlich immer noch laut ist. Darüber hinaus gibt es für die neuen HHKBs jetzt auch ein Windows-Tool, mit dem die Tastaturbelegung selbst programmiert werden kann. Bislang mussten HHKB-Fans mit ungewöhnlichen Layoutvorlieben dazu eigene Controller in ihre Tastaturen einbauen.
Seit Ende 2018 verkauft Fujitsu das HHKB auch außerhalb Japans. In Deutschland geschieht das über Amazon. Die neuen Modelle sind dort bislang noch nicht zu finden. Im US-Shop des Herstellers ist das Classic-Modell aber bereits zum Preis von derzeit 190 US-Dollar gelistet. Für die Hybrid-Variante will das Unternehmen 231 Dollar.
Happy Hacking Keyboard: Neues Zubehör für HHKB-Fans vorgestellt
Neben den neuen Tastaturen hat Fujitsu auch eine Reihe von Zubehörartikeln für das HHKB vorgestellt. Dazu gehören eine Tablet-Halterung sowie eine Abdeckung, die das Keyboard bei Nichtbenutzung vor Staub schützen soll. Beide Artikel werden in den USA für jeweils 35 Dollar angeboten. Außerdem gibt es eine Handballenauflage aus Holz mit HHKB-Logo, für die Fujitsu 50 Dollar haben will. Tastaturabdeckung und Handballenauflage gibt es außerdem im Paket samt Tragetasche für das Keyboard und Zubehör. Die kostet 105 Dollar und ist in verschiedenen Farbkombinationen erhältlich.
Warum das Happy Hacking Keyboard eine eingeschworene Fangemeinde an sich binden konnte
Das Happy Hacking Keyboard genießt unter Keyboard-Enthusiasten einen ganz besonderen Ruf. Das liegt zum einen an dem ungewöhnlichen Tastenlayout, das auf den japanischen Computerpionier Eiiti Wada zurückgeht und von der Tastenanordnung alter Unix-Workstations von Sun inspiriert ist. Wada wollte die Tastatur von allen – für Entwickler – unnötigen Tasten befreien und schuf damit das ikonische HHKB-Layout, das nicht nur auf ein Ziffernfeld verzichtet, sondern auch auf dedizierte Pfeiltasten.
Die Pfeiltasten finden sich, wie einige andere Funktionen, auf einer zweiten Ebene, die durch Betätigung der Fn-Taste aktiviert wird. Die Idee dahinter: Nutzerinnen und Nutzer sollen so selten wie möglich ihre Finger von der mittleren Tastenreihe wegbewegen. Außerdem hat Wada noch ein paar weitere Änderungen vorgenommen. So befindet sich beispielsweise die Steuerungstaste dort, wo üblicherweise die Feststelltaste ist.
Ein weiterer Grund für die Beliebtheit des HHKB liegt in den seit Einführung der Professional-Variante verwendeten Topre-Schaltern. Die unterscheiden sich vom Klang und Tippgefühl her deutlich von den in den meisten mechanischen Tastaturen genutzten Cherry-Schaltern und von günstigen Membrantastaturen.
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