High-End-Smartphone mit Alpha-Kamera-Features: Sony Xperia 1 II ist offiziell
Mit dem neuen Top-Smartphone Xperia 1 II will der japanische Tech-Konzern an die Spitze der Smartphone-Fotografie aufschließen. Erreichen will Sony dies mit Technologietransfer aus der erfolgreichen Kamera-Sparte. Chef beider Abteilungen, die in der Vergangenheit kaum Berührungspunkte hatten, ist seit April 2019 Shigeki Ishizuka, der die Sparten enger zusammengeführt hat.
Sony Xperia 1 II: Smartphone-Kamera mit Alpha-Funktionen
Die neue Nähe zur Kameraabteilung zeigt allein schon der Name des neuen Modells: Wie etwa bei den Alpha-Kameras hat das 2020er Xperia 1 den Zusatz Mark II erhalten. Nicht nur bei der Namensfindung habe man sich an der Imaging-Sparte orientiert, sondern auch die Kamera-Software wurde zusammen entwickelt.

Sony Xperia 1 II. (Bild: Sony)
Wie das 2019er Xperia 1 besitzt das Mark-II-Modell wieder einer Triple-Kamera. Laut Sony handelt es sich um ein neues Kamera-System mit 16-Millimeter-Superweitwinkel- (f/2.2), 24-Millimeter-Weitwinkel- (f/2.0) und 70-Millimeter-Teleobjektiv (f/2.4) mit Dreifachzoom, die jeweils zwölf Megapixel Auflösung bieten. Zusätzlich hat Sony seiner Kamera einen ToF-Sensor (Time-of-Flight) verpasst, der Tiefeninformationen sammelt, um Strukturen, Entfernungen von Gegenständen und Bewegungen präziser zu ermitteln.
Die Kamera-Optik stammt erstmals von Zeiss, die schon lange Jahre Kamera-Objektive für Sony entwickeln. Weitere Kamera-Neuerungen aus der Imaging-Sparte sind Echtzeit-Tracking und ein Echtzeit-Augenautofokus (Eye AF) mit einer Wiederholrate von 60 Bildern pro Sekunde, der aus der Sony Alpha 9 stamme. Der Augenautofokus funktioniere bei Mensch und Tier, so Sony. Er werde von allen drei Kamerasensoren unterstützt und soll „nicht nur bei Porträtaufnahmen brillante Ergebnisse“ erzielen.

Sony Xperia 1 II mit neuer Triple-Kamera. (Screenshot: t3n)
Darüber hinaus unterstützt das Xperia 1 II Serienaufnahmen mit AF/AE-Tracking (Autofokus und Belichtungsautomatik) mit bis zu 20 Bildern pro Sekunde. Auch bei sich schnell bewegenden Motiven könne die Kamera den Fokus behalten.
Softwareseitig integriert Sony eine neue Photo-Pro-App, die eine ähnliche Benutzeroberfläche hat, wie sie von den Alpha-Kameras bekannt ist, und eine Vielzahl an Einstellungsoptionen für professionelle Fotos, wie die Anpassung von Verschlusszeiten, ISO-Werten und das Abspeichern im RAW-Dateiformat, bieten soll. Für Videos hat Sony seinem Xperia 1 II die Cinema-Pro-App von Cinealta verpasst, mit der Filter im Stil der Venice-Kamera von Sony und Einstellungen wie Objektivwahl, Verschlusszeiten, ISO-Werte oder der Weißabgleich einstellbar sein sollen. Auch gebe es Aufnahme-Modi mit 24, 25, 30 oder 60 Bildern pro Sekunde in 4K-HDR. Die App diene außerdem als mobiler Schnittplatz.
Sony Xperia 1 II: High-End-Ausstattung und 5G

Sony Xperia 1 II in Schwarz. (Bild: Sony)
Bei der weiteren Ausstattung positioniert Sony sein 1 II im High-End-Bereich: Das 6,5-Zoll-OLED-Display besitzt wie das 2019er Modell eine 4K-Auflösung (3.840 x 1.644 Pixel) im 21:9-Format mit HDR-Support. Zwar kommt es nicht mit einem regelrechten 90-Hertz-Display daher, jedoch soll ein Software-Algorithmus eine flüssigere Interaktion realisieren. Auf der Vorderseite befindet sich außerdem eine Selfiekamera mit Acht-Megapixel-Sensor für Full-HD-Videoaufnahmen.
Als Prozessor ist Qualcomms aktueller Top-Chip Snapdragon 865 verbaut, der von acht Gigabyte RAM und 256 Gigabyte Flashspeicher unterstützt wird – letzterer lässt sich per MicroSD-Kartenslot erweitern. Der Arbeitsspeicher dürfte ausreichen – andere Hersteller wie der Branchenführer Samsung verbauen in ihren Topmodellen mittlerweile 12 bis 16 Gigabyte RAM.

Das Sony Xperia 1 II in Purple kommt erst später nach Deutschland. (Bild: Sony)
Für schnelle Datenverbindungen verfügt das Xperia 1 II über ein 5G-Modem mit Sub-6-Gigahertz-Support. Damit das Gerät ausreichend Saft hat, ist ein 4.000-Milliamperestunden-Akku verbaut, der sich entweder per Fast Charge oder kabellos aufladen lässt. Wie die Vorgänger ist das Smartphone gegen Staub und Wasser nach IP68 geschützt. Freunde kabelgebundener Musik können sich an der 3,5-Millimeter-Klinke erfreuen, über die 360-Reality- und High-Res-Audio übertragen werden kann. Im Gerät stecken übrigens frontseitige Stereolautsprecher, die einen Surround-Sound liefern sollen.

Das Sony Xperia 1 II ist wasser- und staubdicht nach IP68. (Bild: Sony)
Der Fingerabdrucksensor befindet sich entgegen dem Trend nicht im Display, sondern ist seitlich in den Powerbutton integriert. Zudem ist abermals ein dedizierter Kamerabutton für den schnellen Kamerastart und zum Auslösen in der Gehäuseseite verbaut. Zeitgemäß ist auf dem Gerät Android 10 vorinstalliert.

Spezifikationen des Sony Xperia 1 II. (Screenshot: t3n)
Wie teuer ist das Sony Xperia 1 II?

Sony Xperia 1 II. (Bild: Sony)
Sonys neues Top-Gerät ist kein Schnäppchen: Das Xperia 1 II wird im Laufe des zweiten Quartals 2020 zum Preis von 1.199 Euro in den Handel kommen. Zu Beginn wird es in den Farben Schwarz und Purple angeboten, die weitere Farbgebung Weiß könnte auch auf den deutschen Markt kommen, sagt Sony.
Sonys neue Mittelklasse: Xperia 10 II
Neben dem Xperia 1 II hat Sony ein Mittelklassemodell angekündigt: Das Xperia 11 II kommt mit Triple-Cam, sechs Zoll-OLED-Display (2.520 x 1.080 Pixel) und Qualcomms Mittelklassechip Snapdragon 665, der von vier Gigabyte RAM und per MicroSD-Karte erweiterbaren 128 Gigabyte unterstützt wird.

Sony Xperia 10 II. (Bild: Sony)
Die Triple-Cam besitzt ein acht Megapixel- Superweitwinkelobjektiv (16 mm, F2.2), ein Weitwinkelobjektiv (26 mm, F2.0) PDAF mit zwölf Megapixeln und ein Acht-Megapixel-Teleobjektiv (52 mm, F2.4). Der Akku ist 3.600 Milliamperestunden groß. IP65/68-Zertifizierung, Bluetooth 5 und ein Fingerabdrucksensor im Powerbutton sind ebenso im 151 Gramm schweren Modell verbaut. Wireless Charging unterstützt das Mittelklassemodell nicht.

Spezifikationen des Sony Xperia 10 II. (Screenshot: t3n)
Das Xperia 10 II ist laut Sony ab dem zweiten Quartal in den Farben Schwarz und Weiß zum Preis von 369 Euro (UVP) erhältlich. Das mintfarbene Modell soll den deutschen Markt eventuell später erreichen.
Der Preis ist… mutig?!