Anzeige
Anzeige
News

Mit MRT und KI: Wissenschaftlern gelingt „Gedanken lesen“

Es klingt nach einem surrealen Experiment: Wissenschaftler:innen können dank eines neuen Algorithmus Gedanken lesen – zumindest bis zu einem gewissen Grad. Das beschreibt eine neue Preprint-Studie.

Von Hannah Klaiber
2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Das Gehirn ist in vielen Bereichen noch immer ein Rätsel. (Foto: Gorodenkoff/Shutterstock)

Das Gehirn ist für Wissenschaftler:innen in vielen Bereichen noch immer ein Rätsel. Was wir denken, sagen und fühlen ist dabei eines der größten Mysterien.

Anzeige
Anzeige

Doch Forscher:innen arbeiten mit Studien kontinuierlich daran, irgendwann wirklich unsere „Gedanken zu lesen“. Ein entscheidender Fortschritt ist jetzt vielleicht den Wissenschaftler:innen der Universität von Texas gelungen, wie das Fachmagazin The Scientist berichtet.

Gedanken mit dem MRT-Gerät entschlüsseln

Das Experiment, das bisher erst im Preprint vorliegt und in einer umfangreicheren Studie verifiziert werden muss, erläutert eine Methode, bei der die Wissenschaftler:innen ein MRT-Gerät benutzen, um nicht etwa die Neuronen, sondern die Blutströme des Gehirns zu messen und zu entschlüsseln.

Anzeige
Anzeige

Das Besondere an den Untersuchungen der Texaner:innen ist aber nicht die MRT-Analyse, sondern vielmehr ein spezieller Algorithmus. Der wurde mit den Daten von insgesamt drei Proband:innen trainiert.

Algorithmus „liest“ Bilder und Worte

Dafür wurden die Teilnehmer:innen in die MRT-Röhre geschoben und hörten während der Messung 16 Stunden lang Podcasts und Hörbücher. So lernte die KI durch die gemessenen Reaktionen des Gehirns, bestimmte Muster zu erkennen.

Anzeige
Anzeige

Dabei ist es aber nicht so, dass der Algorithmus nun Wort für Wort Gedanken wiedergeben kann. Vielmehr dekodiert er die Sprache und erfasst die übergeordnete Bedeutung von Sätzen und Gedanken.

Anzeige
Anzeige

Ganz fehlerlos ist die KI natürlich noch nicht. So stellten die Forscher:innen fest, dass das System oft die Protagonist:innen im Radio oder Podcast verwechselte. Der Decoder wusste also, das etwas gesprochen wurde, aber nicht von wem.

Auf der anderen Seite braucht der Algorithmus nicht zwingend Sprache, um zu dekodieren. Das stellten die Wissenschaftler:innen fest, als sie den Proband:innen einen Stummfilm zeigten.

Viel Lob für das Experiment

Unter den unabhängigen Neurowissenschaftler:innen, die in The Scientist zu Wort kommen, ist man beeindruckt von dem Experiment. So nannte etwa Sam Nastase, ein Forscher und Dozent am Princeton Neuroscience Institute, die bisherigen Ergebnisse der Forschung „umwerfend“.

Anzeige
Anzeige

Auch die Kollegin Yukiyasu Kamitani, Neurowissenschaftlerin an der Universität von Kyoto, sieht in den Bemühungen aus Texas eine „solide Grundlage“ für weitere KI-Forschung in dieser Richtung.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Ein Kommentar
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Julia Nikolaeva

Ich denke, wenn es mal ein Gerät gibt, welches z.B. in Händen von Staaten bei Bedarf die Gedanken der Bürger lesen kann, dann darf die Menschheit ruhig aussterben. In einer Welt, in der etwas derart Grauenhaftes möglich ist, will kein Mensch mit klarem Verstand und freien Gedanken leben.

Antworten

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige