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Uneingeschränkte Rechte am Abbild: Hollywoods gruselige KI-Vorstellungen

Produktionsfirmen in Hollywood wollen sich die Rechte an Ganzkörper-Scans von Kleindarsteller:innen sichern, um sie von KI animiert unbegrenzt einsetzen zu können. Die Gewerkschaft der Schauspieler:innen reagiert entsetzt.

Von Christian Weindl
2 Min.
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War die Black-Mirror-Folge "Joan is Awful" bei Netflix ein Blick in die nahe Zukunft? (Bild: Nick Wall/Netflix)

Hollywood streikt: Nachdem schon die Autor:innen (bisher ohne Erfolg) in den Arbeitskampf gezogen sind, zieht jetzt auch die Screen Actors Guild American Federation of Television and Radio Artists (SAG-AFTRA) nach. Mit gutem Grund.

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Produktionsfirmen wollen sich uneingeschränkte Rechte an Kleindarsteller:innen sichern  

Dass vor allem die schreibende Zunft gerade ihre Jobs durch immer besser werdende, generative künstliche Intelligenz gefährdet sieht, ist wenig überraschend. Aber wie es aussieht, müssen auch die Darsteller:innen fürchten, von Maschinen ersetzt zu werden.

Wie jetzt auf einer Pressekonferenz zum SAG-AFTRA-Streik bekannt wurde, hat die Vereinigung der Filmproduzent:innen (Alliance of Motion Picture and Television Producers – AMPTP) den Schauspieler:innen einen in eigenen Worten „bahnbrechenden“ Vorschlag in Sachen KI unterbreitet.

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Duncan Crabtree-Ireland, der Verhandlungsleiter der Schauspiel-Gewerkschaft, fasste das „Angebot“ der Produktionsfirmen so zusammen: „Sie haben vorgeschlagen, dass unsere Kleindarsteller im Hintergrund für einen bezahlten Arbeitstag gescannt werden könnten und die Firma dann die Rechte an diesem Scan besitzt, also an ihrem Bild und ihrem Aussehen – damit sie das dann bis in alle Ewigkeit für jedwedes Projekt nutzen können, ohne sich vorher die Einwilligung zu holen und ohne Kompensation. Also wenn man das ‚bahnbrechend‘ findet, dann sollte man vielleicht ein zweites Mal nachdenken.“

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Zukunft von Hollywood: Seelenlose KI-Klone auf der Kinoleinwand?

Ob die AMPTP tatsächlich so weit weg ist von den Interessen der Darsteller:innen, dass sie diesen Vorschlag wirklich als positiv empfindet, oder ob es sich um eine Drohgebärde handelt, lässt sich nicht genau sagen. Tatsächlich wären die Folgen eines solchen Vorgehens verheerend für die Schauspieler:innen.

Denn nicht nur Statist:innen würden die Scans den Job kosten, auch künftige Stars beginnen ihre Karrieren oftmals in kleinen Rollen. Hätten sie dabei die Rechte an ihrem kompletten Erscheinungsbild schon in diesem Frühstadium abgegeben, könnten Studios später beliebig animierte Abbilder von ihnen für Filmen verwenden, ohne einen Cent an Gage zu bezahlen.

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Ob Zuschauer:innen gerne seelenlose KI-Klone ihrer Lieblingsstars auf der Leinwand sehen wollen, das steht allerdings auf einem anderen Blatt. Andererseits bringt der zunächst absurd wirkende Vorschlag der Produktionsfirmen viele Fragen auf, die die Menschheit in den nächsten Jahrzehnten in vielen Themenfeldern so oder so beschäftigen werden: Kann künstliche Intelligenz menschliche Kreativität ersetzen? Und wie wird eine Gesellschaft aussehen, in der Arbeit nicht mehr das grundlegende Prinzip der Ressourcenverteilung darstellt?

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