Homeoffice liegt im Trend – für immer mehr Unternehmen wird es zum Standard, dass auch von zu Hause aus gearbeitet werden kann. Wie eine aktuelle Bitkom-Umfrage unter Geschäftsführern und Personalverantwortlichen zeigt, lassen vier von zehn Arbeitgeber ihre Mitarbeiter entscheiden, von wo aus sie arbeiten wollen.
Der Digitalverband Bitkom bewertet diese Entwicklung positiv: „Digitale Technologien ermöglichen es, unabhängig von Zeit und Ort zu arbeiten. Homeoffice wird für immer mehr Beschäftigte zum Alltag“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder laut Pressemitteilung. 2014 haben demnach nur zwei von zehn Arbeitgebern Homeoffice erlaubt, 2016 waren es drei von zehn, inzwischen sind es vier von zehn – das Modell wird also immer beliebter.
Vertrauen, Selbstdisziplin und klare Regeln
Homeoffice erfordert Rohleder zufolge Vertrauen von den Arbeitgebern, Selbstorganisation von den Mitarbeitern und vor allem klare Regeln. Wie die Umfrage zeigt, ist das auch vielen Unternehmen wichtig. Beliebte Modelle: Anwesenheit als Regel und Homeoffice als Ausnahme oder zumindest bestimmte festgelegte Tage, an denen alle Mitarbeiter für gemeinsame Termine anwesend sind.
Solche Abmachungen können verhindern, dass die Arbeitsweisen der einzelnen Mitarbeiter sich zu sehr unterscheiden. Denn das am häufigsten genannte Argument der Personaler gegen Homeoffice lautet, dass das Modell zu ungleicher Behandlung führe – schließlich hätten nicht alle die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten.
Arbeitsrecht als Hürde fürs Homeoffice
Die Mehrheit der befragten Unternehmen befürchte außerdem, dass durch fehlenden Austausch die Produktivität sinke, die Ansprechbarkeit nicht gewährleistet oder die Arbeitszeit nicht zu kontrollieren sei. Jedes vierte Unternehmen habe außerdem die gesetzlichen Regeln zum Arbeitsschutz als Hürde für das Homeoffice bezeichnet.
Bitkom nennt das Arbeitsrecht deshalb „antiquiert“ und fordert von der Politik, die gesetzlichen Vorgaben an das digitale Zeitalter anzupassen. „Der selbstbestimmten Arbeitszeitgestaltung stehen gesetzliche Hürden wie der starre Acht-Stunden-Arbeitstag und die elfstündige Mindestruhezeit entgegen“, sagt Rohleder laut Mitteilung. Es sei höchste Zeit, diese aus der Zeit gefallenen Regeln zu ändern.
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