Es ist keine revolutionär neue Idee. Der chinesische Telekommunikationskonzern Huawei, den die strengen US-Sanktionen zunehmend unter Druck bringen, sucht sein Heil überall da, wo er nicht gehindert ist, Bauteile zu beziehen. Deshalb baut der Konzern ein wachsendes Portfolio an Arbeitsgeräten für die neue, hybride Arbeitswelt auf.
Huawei kopiert Surface-Konzept
Einen griffigen Namen hat Huawei sich bereits ausgedacht. Die neue Stoßrichtung des Unternehmens fokussiert nämlich das „Smart Office“. Eines der neuen Geräte für das intelligente Büro hört auf den Namen Huawei Matebook E und wird auf der Techmesse MWC 2022, dem „Mobile World Congress“ im spanischen Barcelona vorgestellt. Das Matebook E erinnert von seiner gesamten Machart – mit abnehmbarer Tastatur und in die Hülle integriertem Klappständer – an das Original, nämlich die Surface-Linie von Microsoft.
Abgesehen von den optischen und funktionalen Mitnahmeeffekten handelt es sich beim Matebook E um eine solide Alternative für all jene, denen die Surface-Linie vor allem preislich nicht zusagt. Hier kann das Matebook E eine preisliche Alternative sein, wenn man korrekt vergleicht.
So sind die Matebook E ausgestattet
Auf den deutschen Markt werden zunächst zwei Varianten des Matebook E gelangen. Beide setzen Intel-Chips der aktuellen elften Generation ein und werden ab dem 14. März im Handel und in Huaweis Online-Shop zu haben sein. Die günstigere Variante wird von einem Intel Core-i3-Prozessor angetrieben, dem acht Gigabyte LPDDR4x-Arbeitsspeicher und 128 Gigabyte Flash-Speicher zur Seite stehen. Diese Variante wird in Deutschland 649 Euro kosten.
Die besser ausgestattete Version mit Intels Core-i5-Prozessor, 16 Gigabyte LPDDR4x-Arbeitsspeicher und 512 Gigabyte Flash-Speicher bietet Huawei hierzulande für 1.199 Euro an. Eine noch stärkere Version mit i7-CPU wird es vorerst nicht nach Deutschland schaffen.
Peripherie akzeptiert das Matebook E über einen USB-C-Anschluss und eine Thunderbolt-Buchse. Über den USB-C-Anschluss wird das Gerät geladen. Dafür ist ein 65-Watt-Ladegerät im Lieferumfang enthalten. Externe Displays können per Displayport angeschlossen werden. Drahtlos funkt das Huawei-Tablet mit Wifi 6 und Bluetooth 5.1. Die immer seltener werdende 3,5-mm-Klinkenbuchse hat Huawei hier nochmal verbaut.
Matebook E bleibt preislich bewusst knapp unter Microsofts Surface
Der preisliche Vorteil zum Original von Microsoft ergibt sich primär daraus, dass Huawei eine Tastatur gleich mitliefert, während die bei den Surface-Tablets separat erstanden werden muss. Einen Stift, nämlich den M-Pencil, müssen indes auch Huawei-Käufer zusätzlich erwerben.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich daraus, dass das Matebook E mit einem voluminösen 12,6-Zoll-OLED-Display ausgestattet ist. Das Tablet kommt ohne Tastatur und Stift laut Huawei auf ein Gewicht von 709 Gramm und unterbietet damit die Surface-Reihe leicht.
Das maximal 600 Nits helle Display löst mit im Vergleich schwächeren 2.560 × 1.600 Pixel auf und erreicht eine Pixeldichte von 240 dpi. Dem Akku gibt Huawei einen Inhalt von 42 Wattstunden mit, was für einen kompletten Arbeitstag ohne Nachladen reichen soll. Als Betriebssystem kommt Windows 11 zum Einsatz.
Super-Device-Funktion vereinfacht Kollaboration im Huawei-Ökosystem
Neben dem nackten Betriebssystem liefert Huawei einige Sonderfunktionen mit, die aber nur dann zum Zuge kommen, wenn sich Nutzende ganz auf das Huawei-Ökosystem einlassen. Dann lässt sich das Matebook E drahtlos mit neueren Geräten des gleichen Herstellers, etwa Tablets, Smartphones und Monitoren koppeln. Die müssen unter EMUI oder dem aktuelleren Harmony OS laufen.
Das das Matebook E so zur Schaltzentrale werden kann, bezeichnet Huawei es als „Super Device“. Das klingt gut, soll auch gut funktionieren, braucht aber nicht darüber hinwegzutäuschen, dass es viele der einfachen Kollaborationsfunktionen wie das Hin- und Herschieben von Daten auch von Drittanbietern gibt.