So will die Nasa das Hubble-Teleskop noch 11 Jahre in Stand halten
Diverse Meldungen der vergangenen Monate haben klar gemacht, dass sich die Lebenszeit des Hubble-Weltraumteleskops langsam aber sicher dem Ende zuneigt. So schaltete es Ende April von alleine vorsorglich in den „Safe Modus“.
Hubble schaltet in den Ein-Gyroskop-Modus…
Doch jetzt tauchen Pläne auf, wonach die Nasa das Hubble-Teleskop noch bis zum Jahr 2035 weiterbetreiben möchte. Dabei war die Nachricht, welche die US-Raumfahrtbehörde am Dienstag verkündete, erst einmal keine gute. Sie gab laut space.com bekannt, dass das seit mehreren Wochen fehlerhafte Gyroskop nicht mehr repariert werden kann.
Dadurch verfügt Hubble nur noch über zwei funktionierende Gyroskope von insgesamt sechs. Gyroskope sind Geräte, die dem Hubble-Team helfen, das Teleskop auf seine kosmischen Ziele auszurichten. Der Plan lautet nun, Hubble in den Ein-Gyroskop-Modus zu schalten, um das zweite noch intakte als Reserve zu haben.
…aber Pressekonferenz macht Hoffnung
Die Pressekonferenz nutzten hochrangige Nasa-Vertreter:innen aber auch, um hoffnungsvolle Botschaften zu versenden. „Hubble beobachtet das Universum nun schon seit drei Jahrzehnten und wird dies auch in den kommenden Jahren tun“, sagte Mark Clampin, der Direktor der Abteilung Astrophysik.
Im Laufe der Jahre traten bei Hubble immer wieder Probleme mit Gyroskopen auf, Nasa-Astronaut:innen tauschten sie bei Wartungsmissionen mehrfach aus. Von den insgesamt 22, die am Teleskop zum Einsatz kamen, sind mittlerweile neun nicht mehr aktiv.
„Wir gehen nicht davon aus, dass Hubble am Ende seiner Kräfte ist“
Hubble sollte etwa Mitte Juni im neuen Modus einsatzbereit sein, sagte Hubble-Projektmanager Patrick Crouse vom Goddard Space Flight Center der Nasa. Und dann folgten die Sätze, die mit Blick auf die Lebenszeit des Teleskops Hoffnung machen. „Wir kommen zu dem Schluss, dass die Wahrscheinlichkeit, dass bis 2035 mindestens ein Gyro betrieben wird, über 70 Prozent liegt“, sagte Crouse. „Wir gehen also nicht davon aus, dass Hubble am Ende seiner Kräfte ist.“
Der Ein-Gyroskop-Modus hat aber auch Einschränkungen zur Folge. So wird es beispielsweise länger dauern, von einem wissenschaftlichen Ziel zum nächsten zu wechseln, sagte Crouse, was zu einer Verringerung der Planungseffizienz führen wird. Falls Hubble aber wirklich noch bis 2035 im Einsatz sein sollte, könnten die Wissenschaftler:innen mit solchen Einschränkungen wohl leben.