Open-Source-Konkurrenz für ChatGPT: Hugging Face veröffentlicht eigenen KI-Chatbot

Jetzt auch als Open-Source-Modell: Hugging Face liefert eine Alternative zu ChatGPT. (Bild: TippaPatt/Shutterstock)
ChatGPT bekommt Open-Source-Konkurrenz: Wie Techcrunch berichtet, können Anwender:innen mit dem KI-Bot Huggingchat jetzt kostenlos und uneingeschränkt eine Alternative zu OpenAIs bekannter Software nutzen.
Huggingchat kann im Prinzip alles, was die kommerzielle Verwandtschaft auch leistet: Kommunikation mit der KI in einem einfachen Web-Interface, wo sie je nach Anweisung Code schreiben, E-Mail-Entwürfe liefern oder sich aber auch kreative Texte ausdenken kann. Außerdem soll es möglich sein, das Tool in bereits existierende Apps zu integrieren.

Schlicht und frei zugänglich: das Web-Interface, in dem man Huggingchat bedienen kann. (Screenshot: Huggingchat / t3n)
Allerdings ist das Programm noch stark anfällig für Kinderkrankheiten, die ChatGPT schon länger hinter sich gelassen hat. So reagiert die KI auf manche Fragen noch sichtlich geprägt von voreingenommenem Quellenmaterial und liefert damit unzuverlässige bis falsche Antworten. Beim Test von Techcrunch antwortete der Chatbot zum Beispiel darauf, wer die letzte US-Präsidentschaftswahl WIRKLICH gewonnen habe: „Donald Trump“.
Dafür hat Huggingchat im Test offen rassistische Fragen erkannt und die Antwort entsprechend verweigert. Völlig ungeschult ist die Software also nicht.
Entwickelt wurde das KI-Modell von dem deutschen Non-Profit-Unternehmen Open Assistant, das bereits an dem alternativen Text-zu-Bild-KI-Projekt Stable Diffusion beteiligt war.
Hugging Face räumt ein, dass das hauseigene KI-Programm noch besser werden muss, hat aber schon große Ziele: Man wolle ChatGPT nicht einfach kopieren, sondern einen eigenständigen Chatbot schaffen, der für alle zugänglich und zunehmend personalisiert API nutzen und dynamisch recherchieren kann, dabei aber so klein und effizient ist, dass er auf durchschnittlicher Hardware läuft, so das Unternehmen auf seiner GitHub-Seite.
Expert:innen fürchten bei Open-Source-KI, dass sie noch häufiger zu kriminellen und unethischen Zwecken missbraucht wird, als das bereits bei kostenpflichtigen Modellen der Fall ist. Wenn die Qualität der Ergebnisse wirklich mit ChatGPT vergleichbar wird, dürfte diese Angst nicht ganz unbegründet sein.
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team