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Australischer Bürgermeister verklagt OpenAI wegen Verleumdung

ChatGPT – das KI-Programm ist in letzter Zeit in aller Munde. Mal gilt der Chatbot als revolutionär, mal als gefährlich. Erst kürzlich wurde die KI von einem Youtuber dazu angestiftet, illegale Windows-Keys zu generieren. Italien hat den KI-basierten Chatbot aus Datenschutzgründen vorerst sogar sperren lassen. Nun trudelt die erste Klage gegen die KI ein.
Weil ChatGPT Lügen über einen australischen Bürgermeister verbreitet haben soll, geht dieser nun juristisch gegen das Unternehmen OpenAI vor. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, soll das KI-Programm Brian Hood, der im November 2022 zum Bürgermeister von Hepburn Shire, etwa 120 Kilometer nordwestlich von Melbourne, gewählt wurde, fälschlicherweise beschuldigt haben, wegen Bestechung im Gefängnis gewesen zu sein.
Bereits im November letzten Jahres hätten ihn von Bürger:innen darauf angesprochen, dass ihn ChatGPT in Zusammenhang mit einem Bestechungsskandal um eine australische Tochtergesellschaft der Reserve Bank of Australia in den früher Nuller-Jahren bringt.
Hood habe damals zwar für die betroffene Note Printing Australia gearbeitet, doch er soll sie lediglich über die Zahlung von Bestechungsgeldern informiert haben, die dazu dienten, den Zuschlag für das Drucken von Banknoten zu bekommen. Angeklagt worden sei er dafür aber nicht, so seine Anwälte.
Am 21. März hätten Hoods Anwälte von der Kanzlei Gordon Legal ein Schreiben an OpenAI gesendet, in dem der ChatGPT-Betreiber 28 Tage Zeit bekommen habe, die Fake-News zu ändern. Andernfalls drohe dem Unternehmen eine Verleumdungsklage. Reuters zufolge hat OpenAI bisher noch nicht auf das Schreiben reagiert.
Sollte Hood OpenAI tatsächlich verklagen, wäre es der erste Fall, in dem ein Chatbot-Betreiber wegen der Aussagen seiner KI vor Gericht steht. Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass sich das Unternehmen Ärger einhandelt.
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Auch Kanada hat eine Untersuchung gegen OpenAI eingeleitet. Wie das Büro des kanadischen Datenschutzbeauftragen erklärte, sei diese infolge einer Beschwerde über die mutmaßliche „Sammlung, Verwendung und Weitergabe von persönlichen Daten ohne Zustimmung“ eröffnet worden. „Wir müssen mit dem rasanten technologischen Fortschritt Schritt halten – und ihm sogar voraus sein“, sagte Datenschutzbeauftrager Philippe Dufresne.
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