Von wegen Metaverse – die Menschen wollen zu ihren digitalen Shiba-Coins offensichtlich auch einen echten Shiba-Welpen und nicht bloß einen digitalen Hunde-Avatar in ihrer VR-Brille. Wie Bloomberg berichtet, sehen sich Shiba Inu-Züchtende in den USA mit einer riesigen Nachfrage konfrontiert, die beim besten Willen nicht zu decken sei. Immerhin bestünde ein Shiba-Inu-Wurf im Schnitt aus drei Welpen, bis zu 200 könnten derzeit pro Züchter und Monat aber leicht verkauft werden.
Elon Musks Floki befeuert Hype zusätzlich
Neben dem Hype um den gleichnamigen Coin wird auch Multimilliardär Elon Musk ein Teil der Verantwortung an der rasant steigenden Nachfrage zugerechnet. Er hatte sich selbst einen Shiba-Inu-Welpen zugelegt und ihn Floki genannt.
Seine jüngsten Tweets zu Floki hatten Spekulationen ausgelöst, dass er selbst in den Shiba-Inu-Coin investiert haben könnte, was den Kurs des Coins in die Höhe schnellen ließ und sogar die Schaffung weiterer Hundemünzen mit dem Namen „Floki“ verursacht hatte. Musk hat inzwischen klargestellt, dass er keine SHIB-Coins hält.
Langjährige Shiba-Inu-Halterinnen und -Halter wundern sich
Für diejenigen, die schon vor dem Meme-Coin-Wahnsinn Shiba Inus hatten, sei die neu gewonnene Aufmerksamkeit laut Bloomberg zutiefst befremdlich. „Die Leute wollen ein Foto mit ihr machen“, sagt Allyson Kazmucha über ihren Shiba Inu namens Kaya. „Sie fragen: Ist das der Doge?“ Kazmucha hat ihren Hund indes bereits seit 2012. Da gab es den Dogecoin noch gar nicht.
Insofern hatte Kazmucha völlig andere Auswahlkriterien: „Sie schienen die perfekte Größe zu haben und nicht superanhänglich oder pflegeintensiv zu sein.“ Nachdem sie nun immer wieder mit der Manifestation des Memes konfrontiert würde, habe sie beschlossen, selbst einige Shiba-Inu-Coins zu kaufen. „Es fühlte sich sehr markengerecht an“, sagt sie.
Tierschützer in Sorge: Was, wenn der Hype abflaut?
Was für Züchtende eine Goldgrube sein kann, beunruhigt Tierschützer. Die erinnern sich an viele Desaster, die durch öffentliche Bekanntheit befördert worden waren, etwa den Hype um die Clownfische aus dem Disney-Film „Findet Nemo“. Auch die Realverfilmung von „101 Dalmatiner“ 1996 hatte zu einem Hype geführt. Dalmatinerwelpen wurden zu beliebten Weihnachtsgeschenken, was später zu einem sprunghaften Anstieg der Welpen in Tierheimen führte, nachdem Familien erkannt hatten, dass Hunde dieser Rasse dazu neigen, zu beißen und oft keine Kinder zu mögen.
Ähnliches könnte auch den kleinen Shiba Inus blühen, denn auch diese japanische Jagdhundrasse gilt nicht als kuschelig. Eine Züchterin beschreibt einen Shina Inu als „das, was einem Wolf am nächsten kommt – wie ein 57 Kilogramm schwerer Hund in einem 11 Kilogramm schweren Paket“. Hundetrainer beschreiben Shiba Inus eher als Katzen denn als Hunde. Ihre Instinkte lägen ziemlich nah an der Oberfläche, und es könne schwierig sein, sie zu trainieren, weil sie so unnahbar seien.
Vielleicht aber macht sie gerade dieser Aspekt, den manche um den Charakterzug der notorischen Sturheit ergänzt sehen wollen, für Krypto-Enthusiasten so attraktiv. Schließlich ähneln sich die japanischen Hunde und diese Menschen in diesen Punkten sehr stark. Nur Kinder sollte der Krypto-Enthusiast vielleicht nicht unbedingt haben.