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Ungehinderter Blick auf die Sterne: Neue Organisation sagt Starlink & Co den Kampf an

Satelliten wie die von SpaceX, Oneweb und Co verwehren Astronomen den Blick in die Sterne. Dagegen soll das neue Zentrum der Astronomischen Union auf verschiedene Weise angehen. Seine Direktor:innen malen eine düstere Zukunft für die Himmelbeobachtung.

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Streifen von Starlink-Satelliten stören astronomische Aufnahmen vom Nachthimmel. (Bild: IAU/ Noir Lab)

Um den Nachthimmel möglichst vor Kontamination durch Megakonstellationen zu schützen und zur erfolgreichen Koexistenz mit der Weltraumforschung beizutragen, hat die Internationale Astronomische Union (IAU) eine neue Organisation geschaffen. Das „Zentrum zum Schutz des Nachthimmels vor Störungen durch Satellitenkonstellationen“ soll nach technischen Lösungen suchen, um mit Beeinträchtigungen umzugehen, berichtet das Max-Planck-Institut für Radioastronomie Bonn. Die Betreiber solcher Konstellationen werde es im nächsten Schritt beraten, um deren Satelliten möglichst unsichtbar für die Geräte der Astronomen zu machen. Zusätzlich besteht die Aufgabe des Zentrums darin, die Öffentlichkeit und die Politik auf die Problematik sowie die Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen hinzuweisen. Das Zentrum nimmt am 1. April 2022 seine Arbeit auf.

Starlink, Oneweb & Co stören astronomische Beobachtungen

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In einer einstündigen Pressekonferenz erklärten Fachleute, wie stark die Konstellationen schon jetzt die Arbeit der Astronom:innen stören und wie schnell diese Kontaminationen weiter zunehmen werden. Die renommierte Astronomin Connie Walker arbeitet für Noir Lab (National Optical-Infrared Astronomy Research Laboratory – Zentralstelle für optische Astronomie) und wird eine der Direktor:innen des neuen Zentrums sein. Licht-Verschmutzung gehört zu ihren Fachgebieten. Sie legte dar, dass die Megakonstellationen gleich auf mehreren Ebenen die Arbeit der optischen Astronomie schwer machen. Dasselbe gilt für Radioastronomie, wie ihr Kollege Frederico Di Vruno vom Square Kilometer Array (SKA) erklärte.

Starlink-Satelliten: Störende Streifen und Lichtemissionen

Bereits kurz nach dem Aussetzen der ersten 60 Starlink-Satelliten von SpaceX 2019 fanden die Wissenschaftler:innen heraus, dass diese die Nachthimmel-Beobachtungen stören. Durch ihre Position in einem niedrigen Erdorbit sind die Himmelskörper als störende, weiße Streifen auf den astronomischen Aufnahmen zu sehen. Walker betont, es sei das Aussetzen von 10.000 Satelliten pro Jahr geplant. Jede Nacht würde man in Zukunft Hunderte von ihnen sehen. Durch ihre Helligkeit könnten sie die astronomische Ausrüstung erblinden lassen. Bei Kollisionen steige das Problem exponentiell an. Die Unfälle führten zu Trümmerwolken, die den Himmelshintergrund diffus aufhellen – und zwar dauerhaft.

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Satelliten blenden hochempfindliche Radioteleskope

Di Vruno berichtete von sehr großen Frequenz-Fußabdrücken von Satellitenkonstellationen. Ihre Downlinks könnten die Messgeräte zur kosmischen Hintergrundstrahlung blenden. Weitere Folgen einer größeren Zahl an Satelliten sei, dass man weniger Himmelskörper im All entdecken könne. Die Störungen zögen eine eingeschränkte „Sicht“ ins Weltall und Gefahren für hochempfindliche Instrumente nach sich. Er plädierte unter anderem dafür, bestimmte Frequenzbereiche zu schützen, damit die Radioastronomie weiterhin vernünftig arbeiten könne.

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 exponentielle Menge an Satelliten

Astronomin Connie Walker spricht von einer exponentiellen Satellitenmenge und massiven Auswirkungen auf die Astronomie. (Screenshot: IAU/t3n.de)

Hobby-Astronomen und Astro-Fotografen sollen helfen

Anschließend präsentierten weitere Expert:innen Lösungsansätze sowohl für die Emissionen und Störungen der Satelliten als auch für das Problem, das die Satellitenmassen beheben wollen: Breitband-Internet für alle. Neben politischer und gesellschaftlicher Einflussnahme soll das Zentrum auch mit Workshops und Aufklärungsarbeit von sich reden machen. Dabei will man Hobby-Astronomen, Astro-Fotografen, die Planetariums-Communitys, Umweltverbände und indigene Gemeinschaften einbeziehen.

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