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Analyse

Für IBM bricht jetzt ein goldenes Zeitalter an

IBM, ein Weltkonzern im Wandel, steckte lange Zeit in einem Umsatzloch. Obwohl der Konzern nun zum ersten Mal seit sechs Jahren ein Umsatzplus vorweist, sackt die Aktie ab. Ein Zeichen für die Kurzsichtigkeit der Anleger, denn IBM hat sich gut für die Zukunft aufgestellt.

Von Jochen G. Fuchs
3 Min.
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IBM ist zukunftsorientiert aufgestellt und spielt erfolgreich in jedem heißen IT-Thema mit: KI, Cloud, Datensicherheit, Blockchain. (Foto: majestic b/Shutterstock)

Die Zeiten der Großrechner und Mainframe-Systeme sind vorbei, nicht nur in der IT-Welt, sondern auch bei BigBlue007. Obwohl IBM längst aktiv in Richtung Quantencomputer unterwegs ist, scheint die Wallstreet den US-Konzern immer noch anhand vergangener Maßstäbe zu bewerten. Dass IBM nicht in der alten Hardwarewelt hängen geblieben ist, sondern im Cloud-Markt zu einer festen Größe geworden ist, scheint nicht angekommen zu sein. Anders ist das Absacken der Aktie trotz vier Prozent Umsatzplus im letzten Quartal nicht zu erklären. Nach 23 Quartalen Umsatzstagnation und jetzt positiver Prognose gab die Aktie nach Handelsschluss in New York um 3,5 Prozent nach. Dabei werden die Zukunftswetten von CEO Ginny Rometti in den nächsten Jahren mit großem Erfolg aufgehen.

IBM und der Cloud-Markt

Salesforce-CEO Marc Benioff und IBM-CEO Virginia Rometty. Mittlerweile enge, strategische Partner auf dem Cloud- und KI-Markt. (Foto: IBM)
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Mehr als 30 Prozent Umsatzsteigerung im Cloud Segment verkündet IBM im letzten Quartal. 17 Milliarden setzte der Konzern im vergangenen Jahr mit der Cloud um, allein 5,5 Milliarden davon im letzten Jahresquartal. Passend dazu vermeldet IBM heute eine strategische Kooperation mit Salesforce und wird bevorzugter Cloud-Provider beim CRM-Giganten.

60 Rechenzentren betreibt IBM mittlerweile weltweit für seine Cloud in 19 Ländern. Dabei steckt der Konzern seine Nase in so ziemlich jedes Zukunftsthema in der Cloud: Internet of Things, Blockchain oder AI mit der KI-Plattform Watson.

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AI: IBMs Multitalent Watson

Mit Watson hat IBM eine KI-Plattform geschaffen, die heute zu den führenden selbstlernenden Systemen gehört. Über fertige SaaS-Lösungen oder über API nutzen große Unternehmen wie Salesforce die künstliche Intelligenz von Watson für ihre eigenen Cloud-Plattformen oder Software-Produkte. IBM greift dabei auf Daten aus vielen eigenen und externen Quellen zu: Handel, Wetter, Gesundheitswesen oder aus der industriellen Produktion. Seit neuestem hält IBM auch ein Patent, mit dem eine intelligente Cloud ihre benötigten Ressourcen selbst steuern und planen kann. IBMs Patentreichtum ist dabei ein Kapitel für sich selbst, über 100.000 hält der Konzern und ist zum wiederholten Mal mit rund 9.000 Patenten Spitzenreiter beim US-Patentamt. 1.900 Patente beschäftigen sich mit der Cloud, einige auch mit der Blockchain.

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IBM und die Blockchain

Dass IBM beim Thema Blockchain ganz vorne mitmischt, scheint zwar die ganze IT-Welt, aber nicht die Börse zu wissen. In einer Umfrage von Juniper Research unter Gründern, CEOs und IT-Experten landete IBM auf dem ersten Platz, als nach dem Unternehmen gefragt wurde, welches am erfolgreichsten mit der Blockchain arbeitet.

Mit der UBS und der Commerzbank arbeitet IBM an einer Blockchain-Lösung für internationale Handelsgeschäfte, mit der Reederei Maersk an einer ähnlichen Lösung für den Warentransport mit Containerschiffen. Im Lebensmittelmarkt arbeitet IBM mit Unilever, Nestle und Dole an einer Blockchain für die Food-Industrie. Erst kürzlich startete der Konzern mit Walmart und dem chinesischen Giganten Jd.com dann die erste Blockchain für mehr Herkunftssicherheit in der Lebensmittelindustrie.

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Die IBM Jahres- und Quartalsergebnisse

Um vier Prozent auf 22,5 Milliarden US-Dollar stieg der Quartalsumsatz an, für das kommende Jahr geht IBM für jedes Quartal von einer Umsatzsteigerung aus. Das gute letzte Quartal hat nicht ganz ausgereicht um Umsatzverluste der vorangegangenen Zeit zu kompensieren: So endet das Jahr insgesamt bei 79,1 Milliarden US-Dollar, mit einem Umsatzminus von rund einem Prozent.

Dass die Aktie trotz positiver Umsatzentwicklung und jahrelanger Erhöhung der Dividendenauschüttungen immer noch sinkt, hängt wohl von zwei Faktoren ab: Zum einen von einer Steuerreform des US-Präsidenten Trump, die dem Unternehmen durch Neubewertungen auf einmal ein Minus von 5,5 Milliarden US-Dollar beschert hat, sodass das Gesamtergebnis des Jahres 2017 bei einem Verlust von 1,05 Milliarden endete. Statt bei einem Gewinn von 4,45 Milliarden. Zum anderen hängt das von der Kurzsichtigkeit der Anleger ab, die nicht würdigen, wie zukunftsorientiert IBM aufgestellt ist. Das Handelsblatt zitiert den Analyst David Bahnsen von der Hightower Bahnsen Group, der davon ausgeht, dass der gesamte Wachstumsbereich rund um Cloud, künstliche Intelligenz, Blockchain und Software vom Markt noch gar nicht eingepreist werde.

Rund 46 Prozent des IBM-Umsatzes machen die neuen Technologien aus, der Anteil steigt in großen Schritten. Auch die gerade verkündete strategische Partnerschaft für Salesforce Vorzeige-KI-Plattform Einstein ist ein Zeichen für künftiges Wachstum. Romettis langfristige Planung geht jetzt auf, für IBM wird wieder ein goldenes Zeitalter anbrechen.

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