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Mit dieser eisigen Idee kämpfen Landwirte in Pakistan gegen Wassermangel

Die unmittelbaren Folgen des Klimawandels zeigen sich auch in Pakistan. Um den Wassermangel zu bekämpfen, setzen Landwirte auf eine Technik, die sie in einem YouTube-Video gesehen haben.

Von Alisa Pankau
2 Min.
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In Pakistan war man auf der Suche nach einer Bewässerung für die dortigen Apfel- und Aprikosenplantagen. (Symbolbild: Shutterstock/appledesign)

Pakistan erlebt seit vielen Jahren einen außergewöhnlich raschen Temperaturanstieg. Diese Entwicklung hat das Land besonders anfällig für die Folgen des Klimawandels gemacht. Durch die wärmeren Winter hat sich der Schneefall und die anschließende saisonale Schneeschmelze verringert. Die Schmelze versorgt eigentlich die Täler von Gilgit-Baltistan, einer abgelegenen Region, in der sich der K2, der zweithöchste Berg der Welt, befindet, mit Wasser. In Gilgit-Baltistan gibt es 13.000 Gletscher – mehr als in jedem anderen Land der Erde außerhalb der Polargebiete. Doch die ausbleibende Schneeschmelze im Frühjahr hat Folgen, insbesondere für die Landwirtschaft im Norden Pakistans. Die Landwirte wollen der Trockenheit etwas entgegensetzen: Sie bauen jetzt ihre eigenen Eistürme.

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Klimawandel in Pakistan: Folgen für die Landwirtschaft

Sher Muhammad, ein Spezialist für das Hindukusch-Himalaya-Gebirge, das sich von Afghanistan bis Myanmar erstreckt, erklärt, dass der größte Teil der Wasserversorgung der Region aus der Schmelze des Schnees im Frühjahr stammt. Zwischen Ende Oktober und Anfang April soll es in den letzten Jahren jedoch zunehmend trockener geworden sein. Diese Entwicklung zahlt mitunter negativ auf die Landwirtschaft des Landes ein.

Landwirte im Skardu-Tal, das sich in einer Höhe von bis zu 2.600 Metern im Schatten des Karakorum-Gebirges befindet, suchten online nach Hilfe bei der Bewässerung ihrer Apfel- und Aprikosenplantagen.

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Hilfe von Youtube: Künstliche Gletscher bauen

Auf Youtube sind sie dann fündig geworden. Sie haben einen Kanal entdeckt, in dem erklärt wird, wie man künstliche Gletscher erzeugen kann. Das Video stammt von Sonam Wangchuk, einem Umweltaktivisten und Ingenieur der indischen Region Ladakh. Wangchuk hat die Technik vor etwa zehn Jahren entwickelt.

Das Ganze soll so funktionieren: Wasser wird aus Bächen in das Dorf geleitet und bei eisigen Wintertemperaturen in die Luft gesprüht. „Das Wasser muss so beschleunigt werden, dass es bei Temperaturen unter null Grad in der Luft gefriert und Eistürme entstehen“, erklärt Zakir Hussain Zakir, Professor an der Universität von Baltistan, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

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Das Eis bildet sich in Form von Kegeln und dient als Speichersystem – es schmilzt im Laufe des Frühlings, wenn die Temperaturen steigen, stetig ab. Die Eis-Kegel, die bei diesem Prozess entstehen, werden auch als Eis-Stupas bezeichnet. Unter Stupas versteht man eigentlich kreisrunde Aufschüttungen, die im Buddhismus als Grabhügel dienten.

Die Stupas zeigen sich von ihrer besten Seite

Die ersten Eis-Stupas in Gilgit-Baltistan wurden 2018 geschaffen. Inzwischen ist ein solcher Stupa kein Einzelphänomen mehr: Mittlerweile werden sie in der Winterzeit in etwa 20 Dörfern angelegt. Der Landwirt Muhammad Raza berichtete zum Beispiel der Presseagentur AFP, dass in seinem Dorf Hussainabad in diesem Winter acht Stupas gebaut wurden, die etwa 20 Millionen Liter Wasser im Eis einschließen.

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Nach eigenen Angaben haben sie während der Pflanzzeit keinen Wassermangel mehr. „Früher mussten wir bis zum Abschmelzen der Gletscher im Juni warten, um Wasser zu bekommen, aber die Stupas haben unsere Felder gerettet“, sagte Ali Kazim, ebenfalls Landwirt im Tal. Ob die Errichtung solcher künstlichen Gletscher auch längerfristig die Folgen des Klimawandels mindern und die Landwirtschaft unterstützen kann, wird die Zukunft zeigen.

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