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Betrüger bauen Webseite nach: Finanz-Guru ist nicht Finanzguru

Die bekannte App Finanzguru ist Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden. Unter Finanz-Guru.com bauten Betrüger die Internetseite nach. Die Bafin warnt regelmäßig vor Fällen, in denen Kriminelle sich die Namen seriöser Finanzdienstleister „ausleihen“.

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Alexander und Benjamin Michel mit Finanzguru. (Foto: © MG RTL D / Bernd-Michael Maurer)

Ein Bindestrich zu viel – und schon ist man im Reich des Betrugs. Die Finanzaufsicht Bafin warnte in dieser Woche vor der Website Finanz-Guru.com. Wer sich dorthin klickte, erreicht nämlich nicht die Seite der bekannten Finanz-App aus „Höhle der Löwen“ – sondern eine Fake-Seite, die Finanzguru auf den ersten Blick recht ähnlich sah.

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Der „bislang unbekannte Betreiber“ versuche, „den Eindruck zu erwecken, dass es sich um die Website des von der Bafin registrierten Zahlungsinstituts Dwins GmbH handelt“, hieß es von der Finanzaufsicht. Mittlerweile wurde die Seite vom Netz genommen.

Finanzguru ist dabei kein Einzelfall. Im vergangenen Jahr ist die Bafin so oft wie noch nie gegen illegale Finanzgeschäfte vorgegangen: 354-mal musste die Aufsicht 2022 Maßnahmen gegen dubiose Anbieter ergreifen. Vor allem auf Online-Handelsplattformen für Finanzprodukte fallen Anleger immer wieder auf Betrüger herein.

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Auf den Fake-Seiten wird oft mit dem ganz großen Gewinn geworben. Aktiendeals oder Investments in Kryptowährungen sollen zu schnellem Reichtum führen. Gern bedienen sich die Kriminellen dann bei den Namen lizenzierter Unternehmen, um ihren Angeboten einen Anstrich von Seriosität zu verleihen. Nur wer genauer hinschaut, erkennt den Identitätsdiebstahl. Meist werden die Namen in leicht abgewandelten Schreibweisen – wie im Fall von Finanzguru etwa mit dem zusätzlichen Bindestrich – benutzt.

Was tun, wenn’s passiert?

Bei Finanzguru ist man durch den Hinweis eines Kunden auf den Identitätsdieb aufmerksam geworden – und hat gleich entsprechende Maßnahmen ergriffen. So wurde gegen den Betreiber Strafanzeige bei der verantwortlichen Polizeistelle für Cyberkriminalität gestellt. Außerdem wurden die für das Fintech relevanten Aufsichtsbehörden wie die Bafin und die Bundesbank informiert und der Host der Seite wurde kontaktiert – in diesem Fall ein türkischer Anbieter.

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Laut Angaben von Finanzguru dauerte es knapp eineinhalb Monate, bis das Fake-Angebot wieder aus dem Netz verschwunden war. Unternehmen, die Opfer eines solchen Identitätsdiebstahls werden, könnten auch unter abuse.registrar.eu eine Meldung abgeben, um die Website offline nehmen zu lassen – am besten gleich mit dem Nachweis der Strafanzeige. Außerdem listen Portale wie onlinewarnung.com entsprechende Fälle. Auch die Bafin macht regelmäßig auf dubiose Angebote aufmerksam.

Je beliebter ein Finanzdienstleister ist, umso attraktiver ist es natürlich für die Betrüger, ihn zu kopieren. Finanzguru kennt man unter anderem aus der Vox-Gründershow „Höhle der Löwen“. Damals stieg Juror Carsten Maschmeyer mit einer Million Euro bei Dwins ein – so heißt die Firma, die hinter Finanzguru steht.

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Auch aktuell steht Finanzguru gut da: Erst Anfang April hat das Fintech in einer Finanzierungsrunde 13 Millionen Euro eingesammelt. Das frische Geld kam unter anderem von Paypal Ventures, der Risikokapitaltochter des Zahlungsdienstleisters. Die Bewertung des Startups soll dabei auf 80 Millionen Euro gestiegen sein. Zuvor war Finanzguru in einer Finanzierungsrunde im Januar 2022 mit etwa 32 Millionen Euro bewertet worden, als das Fintech acht Millionen Euro eingesammelt hatte. Die App, die man mit dem Bankkonto verknüpfen kann, hilft mit künstlicher Intelligenz (KI) beim Verwalten von Verträgen und gibt Spartipps.

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