Für Privatbesucher fällt in diesem Jahr die internationale Funkaustellung, eine der weltweit wichtigsten Messen für Unterhaltungs- und andere Heimelektronik, aus. Die Corona-Pandemie hat die Messegesellschaft veranlasst, auf einen breiten Zuschauerstrom zu verzichten. Stattdessen sollen lediglich Fachbesucher und Journalisten vom 3. bis zum 5. September 2020 an der auf drei Tage verkürzten Veranstaltung teilnehmen können. Ursprünglich war die Ifa 2020 für den Zeitraum vom 4. bis 9. September 2020 geplant gewesen.
Ifa-Chef: Branche braucht menschlich emotionale Verbindung
„Nach all den Veranstaltungsausfällen der vergangenen Monate, braucht unsere Branche dringend diese Plattform, um ihre Innovationen zu präsentieren. Die Ifa bietet dafür nicht nur den besten Zeitpunkt, sondern auch noch effiziente Beteiligungsmöglichkeiten“, sagt Jens Heithecker, Executive Director der Ifa Berlin. Virtuelle Veranstaltungen seien sicher hilfreich, aber ihnen fehle „die menschlich emotionale Verbindung, die Veranstaltungen wie die Ifa Berlin so unglaublich wertvoll machen“, so der Ifa-Chef.
Eine Messe für Unterhaltungs- und Heimelektronik ohne die eigentliche Zielgruppe durchzuführen, erscheint auf den ersten Blick kontraintuitiv. Andererseits kaufen Konsumenten nicht direkt beim Hersteller. So ergibt die Begrenzung auf Fachbesucher, etwa aus dem Handel, und Journalisten, die die neuen Produkte einer breiten Leser- und Zuschauerschaft vorstellen können, durchaus Sinn. Für den Austausch zwischen Herstellern, Handel und Medien soll durch den verkleinerten Rahmen mehr Raum sein.
Ifa-Spezialausgabe mit 4 eigenständigen Veranstaltungen
Ganz konkret soll die diesjährige Ifa aus vier eigenständigen Veranstaltungen bestehen, zu denen aktuell nicht mehr als 1.000 Teilnehmer pro Tag für jede Veranstaltung zugelassen sein werden. Dieser Rahmen soll Veranstaltern helfen, eine „gesicherte Umgebung“ zu planen. Dabei hofft die Messegesellschaft darauf, dass sich die allgemeinen Rahmenbedingungen bis zur Veranstaltung weiterhin verbessern werden. Unter Umständen könnte das nochmal zu Anpassungen des Konzepts, etwa hinsichtlich der Teilnehmerzahl, führen.
Global Press Conference erhält zentrale Bedeutung
Die zentrale Ifa-Veranstaltung für die Öffentlichkeit wird die „Global Press Conference“, die normalerweise bereits im April stattfindet, nun aber in den September verlegt und in ihrer Bedeutung stark ausgebaut wurde. Zur Ifa Global Press Conference werden nach Messeangaben rund 800 Journalistinnen und Journalisten aus mehr als 50 Ländern nach Berlin eingeladen. Hersteller sollen in diesem Rahmen ihre neuesten Produkte und Technologien live und direkt vor Ort präsentieren.
Digitale Angebote sollen Ifa-Veranstaltungen begleiten
Zunächst war spekuliert worden, dass die Ifa 2020 nur als digitale Veranstaltung stattfinden könnte. Dem hat die Messegesellschaft nun eine deutliche Absage erteilt. Das bedeutet indes nicht, dass auf digitale Elemente verzichtet werden wird.
Immerhin könne nicht garantiert werden, dass zum Zeitpunkt der Ifa keine Reisebeschränkungen mehr bestehen. So werden womöglich nicht alle Teilnehmer aus aller Welt nach Berlin kommen können. Aus diesem Grund und der massiv reduzierten Teilnehmerzahlen plant die Ifa die Veranstaltungen durch virtuelle Streaming- und Chatangebote zu begleiten.
Details zu einzelnen Angeboten könnt ihr der Pressemitteilung der Messegesellschaft entnehmen.
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