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Ifo-Umfrage: Tech-Firmen stellen trotz drohender Rezession weiter ein

Mitarbeitende gesucht. (Foto: Shutterstock)
Wie das Münchner Ifo-Institut am Montag zum Beschäftigungsbarometer, seiner monatlichen Umfrage unter 9000 Managern mitteilte, suchen deutsche Unternehmen weiter nach Angestellten. Dabei gibt es allerdings starke Unterschiede zwischen den Branchen.
Die schlechtesten Perspektiven haben demnach Stellensuchende in der Gastronomie, im Handel und in der Industrie. „Im Handel schlagen sich Kundenrückgang und gestiegene Kosten langsam in den Personalplanungen nieder. Es kommt zu ersten Entlassungen“, heißt es in der Ifo-Untersuchung.
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In der Gastronomie würden nur frei werdende Stellen nachbesetzt. Insgesamt halten die Arbeitgebenden ihren Personalbestand nach Möglichkeit stabil, weiten ihn aber nicht aus.
In der Industrie ist das Beschäftigungsbarometer bereits das dritte Mal in Folge gefallen. Es bestehe allerdings noch immer „eine leicht positive Einstellungsbereitschaft“, so die Ifo-Forscher.
Das Baugewerbe zeige einen leichten Aufwärtstrend. Allein in der Tech-Branche werde stetig nach neuen Mitarbeitenden gesucht.
Hier schlage laut Ifo-Experte Klaus Wohlrabe indes der Fachkräftemangel voll zu. Der mache es „schwierig, viele offene Stellen zu besetzen.“
Dieser Mangel macht erfinderisch. So hatte der Branchenverband der Digitalszene Bitkom jüngst in der Unternehmenswelt nachgefragt, wie sie IT-Expertinnen und -Experten aus Russland und Belarus gegenübersteht.
Insgesamt 84 Prozent würden unter bestimmten Voraussetzungen russische und belarussische IT-Fachkräfte einstellen – das Beherrschen der deutschen Sprache gehörte nicht zu diesen Bedingungen.
Das Ifo-Institut bleibt optimistisch. Insgesamt ließe sich resümieren, dass die deutschen Unternehmen immer noch planen, „die Mitarbeiterzahl trotz vieler Unsicherheiten zu erhöhen“, so Wohlrabe.
Abseits dieser positiven Interpretationen aus dem Beschäftigungsbarometer stehen die Zeichen doch eher auf Alarm. Die steigende Inflation, die sich zuspitzende Gaskrise und die noch immer bestehenden Lieferkettenprobleme belasten den ifo-Geschäftsklimaindex, der im August um 0,2 auf 88,5 Punkte und damit den niedrigsten Stand seit Juni 2020 sank.
Sowohl das Ifo-Institut wie andere Ökonomen sehen voraus, dass das Bruttoinlandsprodukt ab dem laufenden dritten Quartal um etwa ein halbes Prozent schrumpfen wird.
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