Weil Insomniac nicht zahlte: Hacker leaken Details zu Marvel-Titeln
Es ist eine unglaubliche Menge an Daten, die von der kriminellen Hackergruppe Rhysida veröffentlich wurde: 1,67 Terabyte interne Dokumente aus der Spieleschmiede Insomniac sind laut Gamespot nach draußen gelangt, darunter Informationen über geplante Spiele, Geschäftsbeziehungen und – besonders ärgerlich – sogar Mitarbeiterakten aus der HR-Abteilung.
Insomniac-Erpressung: Spielebranche verurteilt den Hackerangriff
Was aus einem Teil der Daten hervorgeht: Der Marvel’s-Spider-Man-Hersteller Insomniac dürfte für mehr als die nächsten zehn Jahre das Nummer-1-Studio für Spiele mit Figuren aus dem Marvel-Universum sein – und die werden höchstwahrscheinlich exklusiv für Playstation 5 und PC erscheinen.
50 Bitcoin, also umgerechnet zwei Millionen US-Dollar innerhalb von sieben Tagen haben die Erpresser:innen von Sony gefordert, ehe sie die Daten an die Öffentlichkeit gaben. Das skrupellose Vorgehen hat nicht nur zahlreiche Details über firmeninterne Pläne für die nächsten zehn Jahre enthüllt – darunter zum Beispiel reichlich Informationen über Insomniacs nächsten PS-exklusiven Titel Wolverine –, sondern auch persönliche Daten von Mitarbeiter:innen.
Bislang haben die Hacker nur 98 Prozent des gestohlenen Datensatzes veröffentlicht. Ob sich private Dokumente wie Ausweis-Scans der Angestellten unter den noch zurückgehaltenen zwei Prozent befinden, ist derzeit nicht klar.
In der Spiele-Branche wird Rhysidas Vorgehen scharf verurteilt. Viele Spieleentwickler, wie zum Beispiel das Alan-Wake-Studio Remedy Entertainment, zeigten sich auf X solidarisch mit Insomniac: „Wir wollen unser Mitgefühl für @insomniacgames und alle betroffenen Mitarbeiter:innen ausdrücken. Nach all der Arbeit und der Hingabe, die sie in ihre Spiele gesteckt haben, haben sie so etwas nicht verdient. Niemand verdient so etwas. Die Hacker haben außerdem Persönliche Informationen über die Angestellten geleakt, was besonders verwerflich und beschämend ist.“
Insomniac: Die größten Marvel-Games der nächsten 10 Jahre exklusiv für PS5 und PC
Aus geleakten Vertragsvereinbarungen zwischen Insomniac und Marvel geht laut Kotaku hervor, dass Fans des Comic-Universums die nächsten Jahre – zumindest auf dem Konsolenmarkt – wohl kaum an der Playstation 5 vorbeikommen. Denn das Entwicklerstudio, das mit den PS-exklusiven Titeln Marvel’s Spider Man und der Fortsetzung Marvel’s Spider Man 2 bereits ausgezeichnete AAA-Games vorlegen konnte, hat sich für mindestens ein Jahrzehnt die Stellung als wichtigste Spieleschmiede für die Comichelden gesichert.
So dürfen die Hauptfiguren aus den mindestens drei noch geplanten Games in keinem Marvel-Spiel vorkommen, das exklusiv für eine andere Konsole erscheint. Außerdem hat Marvel sich verpflichtet, selbst nicht einmal Remakes älterer Spiele in einem Zeitraum von 45 Tagen um ein Insomniac-Marvel-Releases herum zu publishen.
Die kommenden großen Marvel-Games sollen bis 2035 erscheinen und bis mindestens 2038 verkauft werden. Dann wollen beide Seiten je nach Lukrativität der Zusammenarbeit entscheiden, wie es weitergeht. Generell können die Verträge bei zu wenig Verkäufen von beiden Seiten jederzeit aufgekündigt werden.