Praktisch ist es allemal: Anstatt sich mühsam auf einer Website oder in einer App neu zu registrieren, loggt man sich einfach mit den Zugangsdaten von Facebook beziehungsweise Instagram ein. Das bedeutet aber auch, dass Facebook dann nicht nur weiß, dass man sich dort eingeloggt hat – sondern kann auch weitere Aktivitäten dort verfolgen. Das freut vor allem Werbetreibende, weil sie wiederum genauer personalisierte Ads ausspielen können: Wer sich mit Facebooks Single-Sign-On bei einem Schuhhändler registriert, sieht auf Instagram dann eben passende Anzeigen für coole Sneakers statt generischer Werbung für Kettensägen. Dem könnte ein neues Instagram-Feature jetzt aber einen Riegel vorschieben.
Mehr Datenhoheit für Nutzende
Schon am Montag hat Instagram ein neues Feature ausgerollt, das Nutzerinnen und Nutzern in den USA die Möglichkeit gibt, genau festzulegen, von welchen Drittanbieter-Apps und -Websites Facebook und Instagram Daten verwenden dürfen. Die Option wurde prominent mittels eines Popups ausgespielt – nachträgliche Anpassungen sind aber auch möglich. Userinnen und User können zudem festlegen, dass Facebook beispielsweise Drittanbieter-Daten verwenden darf, Instagram jedoch nicht.
In Deutschland bietet der Facebook-Konzern diese Möglichkeit noch nicht an; es ist aber davon auszugehen, dass sich das ändern wird. Schließlich naht einerseits das Ende der Tracking-Cookies, gleichzeitig steigt bei vielen Nutzerinnen und Nutzern der Wunsch, die Herrschaft über die eigenen Daten zu wahren. Und zu guter Letzt kann Facebook auf diesem Weg auch einen weiteren Schritt in Richtung eines Walled Garden machen. Daten, die der Konzern erhebt, werden nicht mehr automatisch mit Dritten geteilt. Als personalisierte Pakete lassen sie sich aber natürlich gut verkaufen.
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