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Instagram-Jahresrückblick: Wieso ihr von der Wrapped-App die Finger lassen solltet

„Wrapped for Instagram“ und „Wrapped“ versprechen mit bunten Mockups spannende Instagram-Jahresrückblicke. Die App-Details sind allerdings alles andere als seriös.

2 Min.
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Instagram selbst bietet derzeit keine Jahresrückblick-Funktion wie die von Spotify an. (Foto: Primakov / Shutterstock)

Spotify hat es mit seinem Wrapped-Jahresrückblick vorgemacht, jetzt teilen auch auf Instagram immer mehr Menschen vermeintliche Insights, wie sie ihr Profil 2023 genutzt haben. Erstellt haben sie diese Statistiken oft mit der Drittanbieter-App „Wrapped for Instagram“ beziehungsweise „Wrapped“– denn Instagram selbst bietet derzeit keine Rückblick-Funktion an.

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„Wrapped for Instagram“ und „Wrapped“ stehen jetzt allerdings massiv in der Kritik: Die Apps werben mit dubiosen Versprechen und sacken für ihre angeblichen Dienste die persönlichen Anmeldedaten der User ein.

Was macht „Wrapped for Instagram“ unseriös?

In Apples App-Store wird „Wrapped for Instagram“ bei den beliebtesten Dienstprogrammen gelistet, der Google-Play-Store zählt für die optisch deckungsgleiche App, die dort allerdings „Wrapped“ heißt, mehr als 50.000 Downloads. Wer sich die beiden App-Einträge genauer anschaut, stößt dabei mehrfach auf dubiose Details.

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Der schwerwiegendste Kritikpunkt, den beispielsweise auch Tech-Youtuber Nils Ahrensmeier in einem Video zur App hervorhebt: „Wrapped for Instagram“ ist,  wie auch „Wrapped“, explizit kein Produkt der Meta-Tochter Instagram, fordert aber die Eingabe der persönlichen Instagram-Anmeldedaten, um Profilinformationen zu sammeln.

Wer auch immer tatsächlich hinter der App steckt, könnte sich mit den Daten willkürlich in Profile einloggen und diese im schlimmsten Fall komplett übernehmen. Besonders heikel wird das Ganze für User, die ihre Instagram-Anmeldedaten unvorsichtigerweise auch für andere Plattformen und Dienste nutzen.

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Apropos Betreiber: Im App-Store wird ein Unternehmen namens „Wrapped Labs“ als Betreiber der App angegeben, im Google-Play-Store soll „Marh Studios“ verantwortlich sein. Die Mockups, mit denen die beiden Apps beworben werden, unterscheiden sich nicht.

Im t3n-Test führte der im App-Store angegebene Link zur Unternehmenswebsite von „Wrapped Labs“, der Link zum App-Support führte ins Leere. Auch eine Google-Suche zum mutmaßlichen Anbieter liefert keine passende Unternehmensseite.

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Ähnlich sieht das bei den ominösen Marh Studios aus: Der Play-Store-Link zur „Projektwebsite“ funktioniert zwar – die enthält allerdings weder Kontaktdaten noch irgendeine andere brauchbare Information.

Wer im App-Store den Link zu den Privatsphäreregelungen von „Wrapped for Instagram“ anklickt, landet auf einer einfachen Notion-Seite. Da steht unter anderem, dass sich die Privatsphäreregelungen von Zeit zu Zeit ändern könnten, „wir empfehlen Ihnen daher, diese Seite in regelmäßigen Abständen auf Änderungen zu überprüfen“. Und während im App-Store angegeben ist, dass „Wrapped for Instagram“ keine Userdaten erfasst, findet sich auf besagter Notion-Seite folgende Passage: „Um Ihnen die Nutzung unseres Dienstes zu erleichtern, kann es sein, dass wir Sie auffordern, uns bestimmte personenbezogene Daten zur Verfügung zu stellen.“

Instagram-Jahresrückblick per App erstellen: Warum das keine gute Idee ist

Auch die Kommentare im App-Store sollten beim Lesen dafür sorgen, dass die Alarmglocken klingeln: Eine Userin berichtet davon, dass die App nach dem Download nicht funktioniert hätte, dafür aber Instagram „ungewöhnliche Aktivitäten“ gemeldet habe.

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Andere schreiben, dass ihre Statistiken bei jedem Login anders ausgesehen hätten. Tatsächlich ist das nicht verwunderlich – denn nicht nur die Anbieter von „Wrapped for Instagram“ beziehungsweise „Wrapped“ sind dubios, sondern auch ihre Versprechen. Angaben, wer das eigene Profil besucht hat, Screenshots von Stories gemacht hat oder zu den „Top-Freunden“ zählt – klingt spannend, kann aber durch die Drittanbieter-Apps kaum erhoben werden. Und auch Daten, die Instagram selbst tatsächlich erhebt, wie beispielsweise die Nutzungsdauer, gibt das Unternehmen nicht an Drittanbieter weiter.

Wer auf Instagram einen Jahresrückblick posten will, sollte sich also von dubiosen „Wrapped“-Apps fernhalten – ein Reel oder die schönsten Fotos des Jahres tun es ja vielleicht auch.

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