DSGVO auf einen Blick: Interaktive Infografik der EU erklärt die Datenschutz-Revolution
Noch bis zum 25. Mai haben Unternehmen Zeit, um sich auf das endgültige Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) vorzubereiten. Während Firmen über den zu erwartenden bürokratischen Mehraufwand und höhere Kosten klagen, wirbt die EU-Kommission in einer interaktiven Infografik mit einem einfacheren und faireren Geschäft. Das neue System senke die Kosten und helfe den Unternehmen, zu wachsen, heißt es da.
Als positiv zu werten ist laut der EU-Infografik etwa, dass Unternehmen in der EU ab Ende Mai von einer Wettbewerbsgleichheit profitieren sollen. Bürgern versprechen die DSGVO-Macher eine bessere Kontrolle über ihre Daten. Derzeit würden nur noch 15 Prozent der Menschen glauben, dass sie die Kontrolle über die von ihnen online bereitgestellten Informationen hätten. Das, so der Umkehrschluss, behindere die digitale Wirtschaft – die DSGVO soll das ändern.
DSGVO: Unternehmen müssen viel erklären
In einer längeren Passage erklärt die EU Unternehmen in der Infografik, wer was zu tun hat. Dazu gehört, dass Unternehmen ihren Kunden und Nutzern erklären müssen, welche Daten sie warum und wie lange speichern. Ein Recht auf Löschung personenbezogener Daten müsse ebenso gewährleistet werden wie die Möglichkeit der Abmeldung von Direktmarketing-Aktivitäten.
Darüber hinaus gibt es in der Infografik Informationen darüber, ob eine Firma einen Datenschutzbeauftragten benötigt, und ob Aufzeichnungen geführt werden müssen. Natürlich fehlt auch der Hinweis für die Kosten für Verstöße gegen die Vorschriften nicht. Diese können sich auf bis zu 20 Millionen Euro oder vier Prozent des weltweiten Umsatzes belaufen.
Ob die Umsetzung der DSGVO Unternehmen tatsächlich fördern wird, wie die EU verspricht, bleibt abzuwarten. Bisher stehen vor allem Pflichten auf der Habenseite, wie t3n-Kollege Enno Park in seinem DSGVO-Rant klagt. Google etwa hat nach eigenen Angaben „500 Menschenjahre Arbeit in die Vorbereitung gesteckt“. Andere US-Unternehmen machen es sich da einfacher. Sie nehmen das Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung zum Anlass, um sich gleich ganz vom europäischen Markt zurückzuziehen.