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Warum sich hunderte Musiker jetzt für das Internet Archive aussprechen – und mehr Geld von Spotify fordern

Eine Klage der Musikindustrie könnte das Internet Archive finanziell ruinieren. Eine Gruppe von Musikern fordert jetzt ein Einlenken – und verlangt gleichzeitig mehr Geld von Streaming-Diensten wie Spotify.

2 Min.
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350 Musiker:innen kritisieren die Branche in offenem Brief. (Foto: Zamrznuti tonovi / Shutterstock.com)

In einem offenen Brief haben sich mehr als 350 Musiker:innen an die Musikindustrie gewandt. In dem Schreiben fordern sie, die von den Konzernen Sony Music Entertainment und Universal Music Group eingereichte Klage gegen das Internet Archive zurückzuziehen. „Wir sind nicht der Meinung, dass das Internet Archive in unserem Namen zerstört werden sollte“, so die Unterzeichner:innen.

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Bei der Klage geht es um das Great 78 Project des Internet Archives. Unter diesem Namen hat die digitale Bibliothek seit 2006 rund 400.000 Schellackplatten digitalisiert und zum kostenfreien Abruf bereitgestellt. Unter den digitalisierten Aufnahmen befinden sich Songs von Musiklegenden wie Ella Fitzgerald, Billie Holiday oder Frank Sinatra.

Vertreter der Musikindustrie bezeichnen das Projekt als illegale Downloadplattform. Das Internet Archive wiederum sieht die Digitalisierung und Bereitstellung der zwischen 1898 und 1950 entstandenen Tonträger als wichtigen Beitrag zur Erhaltung historischer Aufnahmen.

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Sollte die Musikindustrie vor Gericht recht bekommen, könnten dem Internet Archive eine Strafe von mehr als 600 Millionen US-Dollar ins Haus stehen.

Musiker fordern mehr Geld von Spotify

Nach Ansicht der Unterzeichner:innen gehe es der Industrie doch gut – ganz im Gegensatz zu den Musiker:innen. Tatsächlich konnte die Branche im vergangenen Jahrzehnt wieder deutlich höhere Umsätze generieren. Während die Musikindustrie 2009 nur 11 Milliarden Dollar umsetzen konnte, waren es 2023 bereits wieder mehr als 28 Milliarden.

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Nach Ansicht der Unterzeichner:innen bekämen aber vor allem unbekanntere Artists zu wenig vom Kuchen ab. „Ein unverhältnismäßig großer Teil dieser Milliarden wird durch Private-Equity-Firmen verdient, welche die Kataloge alter Musiker auswerten, von denen viele nicht mehr leben“, heißt es in dem offenen Schreiben. Lebende Musiker:innen würden hingegen nur an zwölf Prozent der Umsätze beteiligt sein. Dabei beziehen sich die Autor:innen auf eine Erhebung von 2018.

Als Lösung für dieses Problem fordern die Musiker:innen zum einen, 100 Prozent aller Merchandise-Umsätze einbehalten zu dürfen. Außerdem fordern sie die Musikindustrie auf, ihre Lobbyarbeit darauf zu konzentrieren, dass Streaming-Diensten wie Spotify Steuern auferlegt werden, aus deren Einnahmen Regierungen wiederum Musikförderprogramme finanzieren sollen.

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Zudem verlangen die Musiker:innen, dass die Industrie ihre Anteile an Plattformen wie Spotify abstößt. „Die großen Plattenfirmen müssen einen öffentlichen Plan mit einem konkreten Zeitplan vorlegen, um ihre vertikalen Investitionen in Plattformen wie Spotify zu beenden, deren CEO Daniel Ek in einem Jahr mehr verdient als Taylor Swift in ihrem ganzen Leben“, heißt es in dem Schreiben.

Die witzigsten 1-Stern-Rezensionen auf Amazon Quelle: ADragan/Shutterstock
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