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Cybercrime: Interpol-Operation zieht über 1.000 Festnahmen nach sich

Polizeieinheiten in aller Welt nahmen mehrere Betrugsringe hoch. (Symbolfoto: Pressmaster/ Shutterstock.com)
Interpol meldet den vorläufigen Abschluss der erfolgreichen Operation „Haechi-II“. In ihrem Zuge hat die Polizei mehr als 1.000 Verdächtige festgenommen und fast 27 Millionen US-Dollar beschlagnahmt. Die Aktion lief zwischen Juni und September 2021. Spezialeinheiten aus 20 Ländern sowie Hongkong und Macao waren im Einsatz, um gegen bestimmte Arten des Onlinebetrugs vorzugehen. Darunter fielen Liebes- und Anlagebetrug sowie Geldwäsche im Zusammenhang mit illegalem Online-Glücksspiel. Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock sagte: „Die Ergebnisse der Operation Haechi-II zeigen, dass der durch die Covid-19-Pandemie ausgelöste Anstieg der Online-Finanzkriminalität keine Anzeichen für ein Nachlassen zeigt.“

Polizeieinheiten aus China durchsuchen im Zuge von HaechiI II Räume von Verdächtigen. (Foto: Interpol)
Die Organisation, die keine eigene Polizeibehörde darstellt, sondern diese nur koordiniert, schreibt von abgeschlossenen 1.660 Ermittlungen. 2.350 Bankkonten konnten die Strafverfolgungsbehörden sperren. Die Operation zielte auch auf Betrugsfälle ab, bei denen nordkoreanische Akteure im Verdacht standen. Interpol nennt zudem einen Fall aus Kolumbien, bei dem ein Textilunternehmen um acht Millionen Dollar gebracht worden war. Die Täter hatten sich als gesetzliche Vertreter des Unternehmens ausgegeben und 16 Millionen Dollar an chinesische Konten angewiesen. Als der Betrug aufflog, war die Hälfte bereits transferiert. Trotzdem schafften es die Interpol-Büros in Bogota, Hongkong und Peking, fast alles zurückzuholen.
Interpol veröffentlichte im Zuge der Operation 50 Interpol-Meldungen und ermittelte zehn neue Vorgehensweisen von Cyberverbrechern. Ein Fall beschreibt eine Masche, bei der eine gefakte Squid-Game-App mit Malware versehen worden war. Sie verschaffte sich heimlich Zugang zu den Bankkonten der Nutzer und genehmigte Zahlungen an teure Abonnementdienste. „Online-Betrügereien wie jene, die bösartige Apps nutzen, entwickeln sich so schnell wie die kulturellen Trends, die sie opportunistisch ausnutzen“, sagte José De Gracia, stellvertretender Direktor für kriminelle Netzwerke bei Interpol.
Ein neuer globaler Zahlungsstopp-Mechanismus namens ARRP kam ebenfalls zum Einsatz. ARRP steht für „Anti Laundering Rapid Response Protokoll“, das entspricht im Deutschen einem „Anti-Geldwäsche-Schnellreaktionsprotokoll.“ Das Netzwerk habe bereits geholfen, 94 Prozent der Gelder im Falle des kolumbianischen Unternehmens einzufrieren und es somit vor dem Konkurs zu bewahren. Interpol plant den offiziellen Start des Programms nächstes Jahr.
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