Introvertiert und trotzdem als Chef:in erfolgreich? Mit diesen 2 Strategien geht‘s
Introvertierte Menschen neigen eher dazu, Aufmerksamkeit und Energie auf ihr Innenleben zu richten und in Gruppen eher zu beobachten als zu handeln. Demgegenüber empfinden extravertierte Menschen den Austausch und das Handeln innerhalb von sozialen Gruppen als anregend.
Introvertiert versus extravertiert am Arbeitsplatz
Während introvertierte Charaktere oft als still, ruhig oder zurückhaltend beschrieben werden, gelten Extravertierte oft als gesprächig, aktiv, dominant oder abenteuerlustig. In der Arbeitswelt überwiegen daher in Führungspositionen eher Extravertierte.
Die Arbeitswelt sei eher für Extravertierte geeignet, findet auch Deborah Liu, CEO des 4,7 Milliarden US-Dollar schweren Genealogieunternehmens Ancestry.com. Schließlich hängt der Erfolg und der Aufstieg in Führungspositionen oft davon ab, wie gut man Dinge mit anderen teilen, vor anderen sprechen, netzwerken oder führen könne.
Während Liu, die sich selbst als sehr introvertiert beschreibt, ihr Ingenieurstudium mit Auszeichnung bestand, ohne viel vor anderen zu sprechen, musste sie an der Stanford Business School komplett umdenken. Hier machte die aktive Teilnahme am Unterricht oft 50 Prozent der Note aus.
Liu hat sich in dieser Zeit zwei Strategien erarbeitet, mit denen sie sich beibrachte, extravertierter zu agieren. Das Geheimnis: die Extraversion wie eine zu erlernende Fähigkeit und nicht wie ein nicht erreichbares Persönlichkeitsmerkmal zu betrachten.
Extravertiertes Verhalten regelmäßig üben
Die erste Strategie ist entsprechend, extravertiertes Verhalten zu üben. Dabei, so Liu im Gespräch mit CNBC, gehe es darum, etwa einmal die Woche ein Gespräch mit einem älteren Teamkollegen zu führen. Auch das Organisieren regelmäßiger Brainstorming-Meetings mit den Kolleg:innen sei eine gute Möglichkeit, die Redegewandtheit zu üben.
Dabei sollte man sich allerdings – und das ist schon die zweite Strategie – kleine Ziele setzen. Statt sich vorzunehmen, sich im nächsten Meeting gleich zehn Mal zu Wort zu melden, sei es ausreichend, ein oder zweimal die Meinung zu äußern.
Der Erfolg gibt Liu recht. Nach Positionen als Führungskraft oder Produktmanagerin bei Paypal, Ebay und Facebook ist sie jetzt CEO bei Ancestry.com. Aber, gibt Liu Interessierten mit auf den Weg, das Ganze brauche seine Zeit.
Nach und nach werde man sich aber beim Sprechen in Meetings und mit Kolleg:innen wohler fühlen – und das habe Auswirkungen auf die gesamte Situation am Arbeitsplatz.