Investment in die Natur: Dieses Startup tokenisiert Bäume

Es klingt irgendwie skurril: Bäume auf der Blockchain ablegen. Doch genau das macht das junge Startup Smart Forest. Natürlich werden dabei nicht die physisch wachsenden Bäume auf der Blockchain gespeichert, wie auch. Vielmehr bekommt jeder real existierende Baum von Smart Forest ein fälschungssicheres Zertifikat – und wird damit in jedem Wachstumsstadium zu einer handelbaren Ware.
Das Konzept funktioniert so: Über die Website von Smart Forest kann man Token erwerben, die als Gegenwert für physisch existierende Bäumen herhalten. Das Startup nutzt dazu non-fungible Token (NFT) nach den ERC-721/ERC-1155-Standards auf der Ethereum-Blockchain, jedes Token existiert also nur genau einmal und ist nicht austauschbar, anders als beispielsweise Bitcoin. Der Vorteil, den ein Token für Bäume bringen soll: Die Bäume sind permanent von Wert, nicht nur als ungepflanzte Setzlinge oder als gefälltes Holz. Die Investition in Wälder soll damit attraktiver gemacht werden und einen Beitrag für eine gesündere Umwelt leisten. So zumindest die Idee der beiden Gründer von Smart Forest, Iwa Pawlak und Alex Rudometov.
Ein Token kostet etwa 20 Euro
Zwar konnte man bisher auch schon in Wälder investieren, zum Beispiel in Form von Anteilen an einem Waldfonds, diese Anteile seien laut Smart-Forest-Mitgründerin Pawlak aber vergleichsweise teuer und man müsste mehrere tausend Euro für ein Investment aufwenden. Käufer können ein Baum-Token bei Smart Forest hingegen schon ab 20 Euro erwerben, es lässt sich also schon mit viel geringeren Beträgen investieren oder handeln. Zudem soll durch die bessere Nachverfolgbarkeit der Bäume der jeweilige Holzpreis und die CO2-Kompensation leichter zu berechnen sein.
Bäume als Anlage mit verlässlicher Wertsteigerung
Pawlak ist der Meinung, dass im Angesicht der Inflation vor allem Bäume eine Geldanlage seien, bei der mit einer verlässlichen Wertsteigerung zu rechnen ist – von den ökologischen Vorteilen ganz abgesehen. Allerdings ist bei Investitionen in die Token von Smart Forest sicherlich kurzfristig nicht unbedingt mit einem rapiden Anstieg des Wertes zu rechnen. Bäume wachsen schließlich ziemlich langsam. Von einem Setzling bis zu einem ordentlichen Stamm dauert es einige Jahre.
In einem Register auf der Website von Smart Forest lässt sich verfolgen, wie viele Bäume über die Plattform des Startups bereits verkauft wurden. Dort lässt sich außerdem sehen, wer die Top-Investoren sind und wie viel CO2 schon kompensiert wurde. Vodafone hat beispielsweise bereits 3.510 Bäume über Smart Forest gekauft und damit insgesamt 77.220 Euro in neuen Wald investiert.
Die Idee zu Smart Forest kam Mitgründer Rudometov während seines Forstwirtschaftsstudiums, gegründet hat er das Startup gemeinsam mit Pawlak Ende 2018. Anfang 2019 haben die beiden am deutschen Acceleratorprogramm Innowerft aus Walldorf teilgenommen. Geld verdienen sie, indem sie 15 Prozent des anfänglichen Kaufpreises der Bäume als Provision abnehmen. Trotzdem geht es den beiden Gründern anscheinend nicht ausschließlich um Geld, sondern auch um den ökologischen Impact. Wenn die Investition in Bäume zuverlässig profitabel wäre, würde sie attraktiver, gibt Pawlak an. Das würde dann einen nachhaltigen Einfluss auf ein gesundes Weltklima haben. Um diese Idee voranzutreiben, befinden sich Rudometov und Pawlak aktuell auf Investorensuche.
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15% provision?!?! dafür erstelle ich selbst einen coin & website, verlange nur 10% provision und bin pro baum immer 10cent günstiger!