Wofür steht eigentlich das „Air“ beim iPad Air? Das ist Apples neue Definition für den Begriff
Viele Apple-Fans können sich wahrscheinlich noch immer an die Vorstellung des Macbook Air durch Steve Jobs erinnern. Jobs zog den schlanken Laptop 2008 für den Wow-Effekt aus einem Büroumschlag. Die Message war klar: So dünn, so leicht wie sonst kein Notebook.
Wenn „Air“ gar nicht mehr so luftig ist
Fünf Jahre später, im November 2013, übertrug Apple das Konzept aufs iPad, denn das erste iPad Air war mit einer Gehäusedicke von 7,5 Millimetern deutlich schlanker als der Vorgänger (9,4 Millimeter). Der Nachfolger iPad Air 2 war mit 6,7 Millimetern sogar noch schlanker.
Doch schon bald sorgte der Begriff „Air“ für Verwirrung im Apple-Universum. 2016 brachte das Unternehmen die neue Macbook-Pro-Version mit der Touch Bar heraus. Das 13-Zoll-Modell war mit einer Bauhöhe von 1,49 Zentimetern dünner als das damalige Macbook Air an der dicksten Stelle (1,7 Zentimeter) und darüber hinaus kompakter, wenn auch etwa 200 Gramm schwerer. Das neu gestaltete Macbook Air von 2018 war an der höchsten Stelle ebenfalls dicker als das Macbook Pro. (Das änderte sich erst wieder mit dem Macbook Air mit M2-Prozessor).
Nun trifft dieses Schicksal auch auf das iPad Air zu, denn die neuen Pro-Modelle der Tablet-Serie sind je nach Bildschirmgröße 5,1 oder 5,3 Millimeter dick. Die beiden iPad-Air-Modelle sind mit jeweils 6,1 Millimeter zwar nicht viel dicker, aber eben auch nicht mehr so „luftig“ wie möglich. Warum also bleibt die Bezeichnung „Air“?
Greg Joswiak liefert die Antwort
Die Antwort liefert Greg Joswiak, Apples Senior Vice President of Worldwide Marketing. In einem Interview mit dem Youtuber Arun Maini erklärt der Offizielle: „Natürlich werden Sie den Namen der Produkte nicht ändern, wenn sich der Dünnheitsgrad ändert“, so Joswiak. Das iPad Air habe sich zu dem Produkt in der Tablet-Reihe des Herstellers entwickelt, das Pro-Funktionen zu einem „noch günstigen Preis“ anböte.
Als Beispiel führt er den M2-Prozessor an. Der war vorher nur den Pro-iPads vorbehalten gewesen, taktet nun aber auch im Air. Auch die neue Displaygröße von 13 Zoll betrachtet Joswiak als Pro-Feature, das nun im Mainstream-Preisbereich verfügbar sei.
Viele weitere Pro-Funktionen haben es allerdings gar nicht ins Tablet geschafft. Die Pro-Motion genannte dynamisch Bildwiederholrate von bis zu 120 Hertz bleibt Pro-Kund:innen genauso vorbehalten wie das OLED-Display oder die Gesichtserkennung Face-ID. Wer ein iPad Air kauft, entsperrt es per Code oder über den Fingerabdrucksensor Touch-ID, der im Einschaltknopf sitzt.
Somit ist das „Air“ also so etwas wie das „Pro Light“. Begriffe wie „Mainstream“ oder „günstig“ sind darüber hinaus als relativ zu betrachten. In der Basisvariante sind sowohl das iPad Pro (1.199 Euro) als auch das iPad Air (699 Euro) deutlich teurer als viele Konkurrenten mit Android. Manche Geräte, wie das Samsung Galaxy Tab S9 (mittlerweile ab 599 Euro), sind darüber hinaus auch dünner (5,9 Millimeter) als das ehemals luftige Apple-Tablet.
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